Zwergerldiebe auf frischer Tat ertappt

Mit den "Coolmen" wirbt die Vorarlberger SPÖ seit einer Woche um Stimmen bei den Landtagswahlen. 1000 Stück sind verschwunden.
Vier Männer wurden erwischt. Sie sind Mitglieder der ÖVP-nahen Bürgerliste.

Im Schutz der Dunkelheit schlugen in der Nacht auf Samstag in Langen bei Bregenz wieder die Zwergerl-Diebe zu. Ihr Vorgehen hatte System: Zwei schnitten die „Coolmen“ aus einigen Metern Höhe ab und legten sie auf den Boden. Dann kamen zwei weitere und luden das Diebesgut in ein Auto, erklärt SPÖ-Landesgeschäftsführer Reinhold Einwallner.

Woher er das weiß? Ein SPÖ-Team hatte sich in dieser Nacht auf die Lauer gelegt und die Diebe auf frischer Tat ertappt. Nach 15 entwendeten Wahlkampfzwergen alarmierten sie die Polizei.

Die Männer sind zwischen 21 und 34 Jahre alt und hatten noch acht Zwerge bei sich, als sie auf der Straße gestellt wurden, sagt ein Sprecher der Vorarlberger Polizei. Ob dieselben Männer noch hinter anderen Diebstählen stecken, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Zugegeben hätten sie bisher aber nichts dergleichen.

Einen der vier Diebe erkannte Einwallner wieder. Er ist ein Gemeindevertreter der ÖVP-nahen Bürgerliste. Ihren Verdacht, dass der politische Mitbewerber für die Landtagswahlen im September dahintersteckt, sieht die SPÖ damit bestätigt. „Das ist einfach nur unfair und peinlich. Unser Gegner stellt sich damit ein Armutszeugnis aus“, sagt Einwallner.

„Verfolgungswahn“

ÖVP-Geschäftsführer Dietmar Wetz spricht angesichts dessen von „Verfolgungswahn“. Die Namen der ertappten Diebe liegen ihm vor. „Sie sind keine Mitglieder der Volkspartei, sondern der Bürgerliste – und die ist überparteilich“, betont er. Die SPÖ will die Suche nach den Tätern jetzt der Polizei überlassen. „Wir hängen keine Zwerge mehr auf, nur damit sie dann in einem ,schwarzen‘ Keller landen“, erklärt Einwallner.

Die ersten Zwerge wurden vor einer Woche als Wahlwerbung auf Laternenmasten in ganz Vorarlberg aufgehängt. Binnen kürzester Zeit wurden sie von Unbekannten entwendet, mittlerweile fehlen laut Einwallner 1000 Stück. Die „Coolmen“-Causa ist um die Welt gegangen – zuletzt berichteten sogar US-amerikanische Medien. „Die Aufmerksamkeit, die dieser Diebstahl uns gebracht hat, ist sicher kein Nachteil, jetzt wollen wir diese Bekanntheit nutzen, um unsere Inhalte vorzustellen“, sagt der SPÖ-Geschäftsführer.

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