Zufällig vor Ort: Wasserretterin zog Mann aus reißender Drau

Verena Steiner sprang in Jeans und T-Shirt in den eisigen Fluss.
Ein 21-Jähriger war am Flussufer ausgerutscht und in die reißende Drau gestürzt. Die Lienzerin sprang ins Wasser und konnte den Mann ans Ufer bergen.

Verena Steiner war am Donnerstagnachmittag mit Freund und Kind in Lienz auf einem Spielplatz neben der Drau, als sie wenig später unerwartet zur Lebensretterin wurde. "Ein Mann ist am Radweg an uns vorbei gekommen und hat gerufen, dass jemand ins Wasser gefallen ist", erzählt die 26-Jährige.

Sofort war die ausgebildete Wasserretterin am reißenden Fluss. "Ich haben den Mann vorbeitreiben gesehen. Innerhalb einer Sekunde bin ich ins Wasser gesprungen", sagt die Lienzerin. In kurzen Jeans und T-Shirt bekleidet schwamm sie dem Bewusstlosen hinterher.

Es handelt sich um einen 21-jährigen Somalier, der am Flussufer ausgerutscht und in die reißende Drau gestürzt war. Ohne den mutigen Einsatz von Steiner wäre der Nichtschwimmer mit hoher Wahrscheinlichkeit ertrunken. "So wie das gelaufen ist, war es ein Riesenglück. Wäre mein Freund nicht dabei gewesen, hätte ich gar nicht springen können. So konnte er auf unser Kind aufpassen", erklärt die Lienzerin, die den Somalier ans Ufer bergen konnte.

Adrenalin im Blut

Für die Wasserretterin war es alles andere als ein normaler Einsatz. Im Training sind Rettungsschwimmer etwa mit Neopren vor der Kälte geschützt: "Aber das war so ein Adrenalin-Kick, dass ich gar nicht gespürt habe, wie kalt der Fluss war." Der Somalier erlitt lediglich eine leichte Unterkühlung.

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