Ärger über einheitliche "Hundesteuer" wächst

In kurzen Hosen geht ein Mann am 01.04.2013 (Ostermontag) in der verschneiten Innenstadt von Chemnitz (Sachsen) mit seinem Hund spazieren. Bei leichten Minusgraden mit Eis und Schnee startet der April in weiten Teilen Deutschlands. Foto: Hendrik Schmidt/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Hundeabgabe wurde gerade neu geregelt, jetzt soll sie wieder überarbeitet werden.

Einheitlicher und einfacher sollte es werden mit der neuen Hundeabgabe in der Steiermark. 60 Euro pro (erstem) Vierbeiner sieht der Gesetzgeber vor, einheitlich für alle Gemeinden. Um die Hälfte billiger wird es mit einem Begleithundekurs. Aber die Ersparnis wird für erstmalige Halter eines Hundes wieder durch den notwendigen Hundekunde-Nachweis aufgefressen. Der kostet nämlich 40 Euro extra. Dieser ist seit Jahresanfang Pflicht und wird vierteljährlich in den Bezirken angeboten. Wer den „Führerschein“ nicht bringt, zahlt mehr 120 Euro Abgabe statt 60.

Bürokratie einerseits, Erhöhung andererseits führen jetzt dazu, dass das erst im Vorjahr novellierte Gesetz wieder hinterfragt wird. Denn viele (ländliche) Gemeinden hoben bisher nur fünf bis zehn Euro jährlich pro Hund ein. Die Grünen wollen deshalb eine Evaluierung des Gesetzes, die Freiheitlichen eine völlige Änderung. Die KPÖ betont, sowieso immer gegen die Novelle gewesen zu sein.

Gemeinden verweigern

Manchem Bürgermeister ist der Verwaltungsaufwand ohnehin schon zu viel. Franz Winkler, ÖVP-Ortschef von Schönegg in der Oststeiermark, lässt seit heuer gar keine Abgabe mehr einheben, ebenso die Nachbargemeinden Saifen-Boden, Sonnhofen und Rabenwald. „Früher haben die Leute eine Hundemarke am Amt geholt, wir haben das Register gehabt, das war kommod“, schildert Winkler. „Jetzt sind die Hunde gechipt, ich muss Kurse vorschreiben. Wenn einer den nicht macht, muss ich ihn wieder anschreiben. Das ist ein enormer Aufwand. “

Betroffene Hundebesitzer reagieren unterschiedlich. Johanna Konrad hat ihren „Benja“ aus Kostengründen nicht mit nach Graz genommen, sondern ließ ihn bei den Eltern. „Ich kann es mir momentan nicht leisten, meinen Hund bei mir zu haben“, bedauert die 20-Jährige. „Die Steuer ist teuer, die Kurse auch. Außerdem ist das Geld nicht zweckgewidmet. In Graz gibt’s ja nicht einmal eine eingezäunte Wiese, auf der die Tiere frei laufen können.“ Hannelore Gross’ „Anja“ ist bereits 14 Jahre alt. Die Pensionistin hat Nachweise über Kurse, die sie mit der Hündin schon gemacht hat. „So zahl’ ich 30 Euro Euro, bisher waren es 48 Euro.“

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