Unfälle im Süden, Lawinengefahr im Westen

Starker Schneefall hat auf steirischen Straßen für Unfälle gesorgt - hier Räumungsarbeiten auf der S6.
Dichter Schneefall: Teils massive Verkehrsbehinderungen in der Steiermark und in Kärnten.

Der Freitagfrüh einsetzende Schneefall hat auf steirischen Autobahnen und Schnellstraßen für Unfälle und Behinderungen gesorgt: Auf der S6 über den Semmering herrschte laut ÖAMTC auf steirischer und NÖ-Seite Kettenpflicht, die "Pyhrn" (A9) war teils schneeglatt, auf der A2 im Packabschnitt blieben etliche Fahrzeuge hängen, es kam zu Unfällen.

Auch im Semmeringabschnitt von Mürzzuschlag Ost über die gesamte Tunnelkette bis nach Niederösterreich waren Fahrzeuge hängen geblieben und behinderten den nachkommenden Verkehr. Vorsicht war auf der S6 auch weiter südlich auf der Umfahrung von Bruck/Mur und Kapfenberg über den Tanzenbergtunnel wegen hängen gebliebener Fahrzeuge geboten. Schwierige Fahrverhältnisse herrschten auch auf der S35, der Brucker Schnellstraße ab Graz Nord bis Bruck/Mur. Ähnliches galt für den steilen und kurvigen Abschnitt der B76 Radlpassbundesstraße zwischen Lannach und Stainz, meldete der ÖAMTC. Schwerfahrzeuge kamen nicht mehr weiter.

Schneekettenpflicht

Dichter Schneefall hat am Freitagvormittag auch in weiten Teilen Kärntens zu teils massiven Verkehrsbehinderungen geführt. Auf den Autobahnen blieben zahlreiche Schwerfahrzeuge hängen, für praktisch alle Passstraßen galt Kettenpflicht. Der ÖAMTC empfahl allen Autofahrern, "ausnahmslos" Schneeketten mitzuführen.

"Am meisten Probleme gibt es mit hängen gebliebenen Schwerfahrzeugen", sagte ein ÖAMTC-Sprecher auf Anfrage der APA. Selbst die Autobahnauffahrt Minimundus bei Klagenfurt war am Vormittag wegen eines Lkw gesperrt, der an der kleinen Steigung gescheitert war. Verkehrsbehinderungen gab es aber auch wegen etlicher Unfälle, die zumeist mit Blechschäden endeten, auf einigen Nebenstraßen.

Lawinenwarnung

In Kärntens Bergen galt am Freitag allgemein die Lawinenwarnstufe drei. "Im Süden wird recht viel Schnee erwartet, wegen des Windes rechnen wir auch mit Schneeverfrachtungen", erklärte Willi Ertl vom Lawinenwarndienst. Ob die Lawinenwarnstufe im Lauf des Freitags noch auf vier angehoben werden müsste, war noch offen.

Auch in Tirol ist die Lawinengefahr von den Experten des Landes am Freitag verbreitet als "heikel" eingestuft worden. In weiten Teilen des Landes herrschte Stufe "3" der fünfteiligen Skala. Das Hauptproblem bildeten frische Triebschneeansammlungen.

Wegen der kalten Temperaturen und des kräftigen, von Süd über West auf Nord drehenden Windes bildeten sich verbreitet sehr störanfällige Triebschneepakete. Zudem beobachteten die Experten bodennahe Schwachschichten innerhalb der Schneedecke vor allem südlich vom Arlberg, den Nordalpen und den Kitzbüheler Alpen. Diese könnten insbesondere an schneearmen Stellen bereits durch geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden, hieß es.

Je nach Wind und Schneefallintensität sei am Freitag auch mit spontanen Lawinenabgänge zu rechnen. Außerhalb des gesicherten Geländes benötigten Wintersportler derzeit unbedingt sehr gutes lawinenkundliches Wissen. In den kommenden Tagen werde sich an der Lawinensituation nur wenig ändern.

Einen Überblick über das Wetter und alle Verkehrsbehinderungen gibt es auf www.kurier.at/wetter.

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