Winterfest-Gründer tödlich verunglückt
Bei jenem Wanderer, der Samstagnachmittag auf der bayerischen Seite des Untersbergs tödlich verunglückt ist, handelt es sich um den Gründer und Intendanten des Salzburger Winterfestes, Georg Daxner. Das hat die Sprecherin des Winterfestes, Julia Lepka, am Montag bestätigt.
Zirkusfestival
Daxner, der in Baden bei Wien aufgewachsen ist und seit 1981 mit seiner Familie in Salzburg lebte, hat mit seinem Zirkusfestival „Winterfest“ einen Fixpunkt im Salzburger Kulturleben geschaffen. Seit 2001 holte er namhafte Gruppen des kontemporären „Nouveau Cirque“ in den Volksgarten. Eine große Bandbreite an unterschiedlichen Formationen, großteils aus Frankreich, aber auch aus Spanien, der Schweiz oder Großbritannien, wurden in den Zelten im Park präsentiert. Im zehnten Jubiläumsjahr hat das Winterfest den Weg vom Fest zum Festival beschritten und seine bisher zwei Zelte auf drei Zirkuszelte und ein historisches Spiegelzelt ausgeweitet.
Mit bis zu 31.400 Besuchern und 132 Veranstaltungen hat sich das Winterfest zum größten Festival für zeitgenössischen Zirkus im deutschsprachigen Raum und zu einer der größten kulturellen Veranstaltungen Salzburgs entwickelt. Die Auslastung lag zuletzt bei knapp 99 Prozent. Noch heute soll es eine Krisensitzung des Vereins geben, in der über die Zukunft des Winterfestes nachgedacht wird.
Trauer
Unterdessen ist die Trauer in der Kunst- und Kulturszene groß. Der Kulturreferent des Landes Salzburg, Landesrat Heinrich Schellhorn, etwa zeigte sich tief betroffen über die Nachricht vom Tod des Kulturveranstalters. Erst vergangene Woche habe er noch ein freundschaftliches Gespräch mit Georg Daxner geführt. Schellhorn: "Georg Daxner hat mit dem Winterfest im Volksgarten eine wirkliche Innovation und eine kulturelle Bereicherung nach Salzburg gebracht. Das Winterfest hat hohe Qualität, Poesie und Zirkuszauber. Daxner hat das seltene Kunststück geschafft, eine so qualitätsvolle kulturelle Innovation in kurzer Zeit auch zu so einem großen Publikumserfolg zu machen. Er war ein innovativer Kulturveranstalter und mutiger Unternehmer."
Der Familie Georg Daxners sprach Schellhorn sein persönliches Mitgefühl aus. Es gelte in Daxners Sinn jetzt auch das Winterfest zu erhalten. "Das Land hat das Winterfest bisher unterstützt. Ich werde mich sehr bemühen, dass das Winterfest erhalten bleibt und sichere dafür weitere Unterstützung zu."
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