Wiener Ampelpärchen sollen österreichweit leuchten

Sie sollen nicht nur in Sachen Toleranz wirken, sondern auch positiv für die Verkehrssicherheit.
SP-Tourismussprecher Unterrainer will bundesweiten Einsatz der Figuren - etwa in Skigebieten.

Die händchenhaltenden Pärchen auf Wiener Fußgängerampeln sind nicht nur in Wien ein Erfolg - sie könnten bald Gesellschaft bekommen: SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer schlägt nun vor, die neuen Lichtzeichensujets auch in anderen österreichischen Städten zu montieren. In Skigebieten sei ein Einsatz ebenfalls denkbar, meint er. "Fast 20.000 Menschen haben sich für den Verbleib der Ampelpärchen ausgesprochen - ein tolles Zeichen der Zivilgesellschaft. Ein Ansporn, weiter zu arbeiten, denn wir brauchen endlich eine vollkommene Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare", meint der Nationalratsabgeordnete.

Er begrüßte die Entscheidung der Stadt Wien, die Pärchen auch nach dem Song Contest bzw. der Regenbogenparade zu erhalten (mehr dazu hier). Unterrainer hatte den Verbleib zuletzt selbst gefordert; denn auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht sei die Aktion ein voller Erfolg - wenn man die Kosten von 63.000 Euro mit den Markteinführungskosten anderer internationaler Produkte vergleiche, befand Unterrainer. Die Ampelpärchen seien schon jetzt international bekannt und eine Marke.

Kosten "vertretbar"

Wiener Ampelpärchen sollen österreichweit leuchten
Er votierte dafür, die Ampelpärchen auch in anderen Städten an Kreuzungen anzubringen. Die Kosten von 1.285 Euro pro Anlage seien dabei "absolut vertretbar". Möglich wäre es auch, in stark frequentierten Skigebieten auf die neue Ampelbeleuchtung zu setzen, schlug er vor.

Die Wiener FPÖ zeigte sich von der Entscheidung von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hingegen wenig begeistert: Nachdem als Begründung für die "satte 63.000 Euro teuren Homo-Ampeln" zunächst mit der Verkehrssicherheit argumentiert worden sei, sei nun plötzlich die internationale Resonanz Anlass für die Beibehaltung, wunderte sich der blaue Verkehrssprecher Toni Mahdalik - der "Verlogenheit" und "grüne Klientelbetreuung" ortete.

FPÖ polemisiert mit "Osama-Ampeln"

Er schlug in einer Aussendung weitere Motive vor: "Nachdem es der politisch leider unzurechnungsfähigen Wiener Grünen-Chefin bei Maßnahmen im Straßenverkehr um internationales Medienecho geht und doch nicht um die Sicherheit der Fußgänger, wären Ampeln mit Osama bin Laden inklusive Kalaschnikow bzw. Saddam Hussein mit charakteristischem Barett auch eine Option für Vassilakou. Die Medienresonanz vor allem in den USA wäre sicherlich enorm und könnte dem Wien-Tourismus weitere Impulse verleihen."

In Wien wurden zuletzt an 49 Standorten Ampelpärchen angebracht. Zu sehen sind entweder ein Mann und eine Frau, zwei Frauen oder zwei Männer - Hand in Hand bzw. inklusive eines Herzchensymbols. Ursprünglich war geplant, die Aktion bis Ende Juni zu befristen (mehr dazu hier).

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