Taxibranche will Billig-Anbieter Uber klagen

Uber-Geschäftsführer Johannes Wesemann
Dumpingpreise ohne Gewerbeschein - rechtliche Schritte gegen Billig-Anbieter.

Tausende Taxifahrer protestierten in Deutschland, Spanien, Frankreich und England gegen die neue Online-Konkurrenz Uber. Auch in Wien blockierten Taxler am 9. September des Vorjahres die Mariahilfer Straße. Parallel dazu kündigte Christian Gerzabek, Kammer-Obmann des Taxi- und Mietwagengewerbes, rechtliche Schritte gegen den Billig-Anbieter an. Auch die Wiener Funkzentralen gehen gegen Uber vor.

In Deutschland arbeiteten die Gerichte schneller: Das Service Uber Pop (private Lenker bieten über eine Handy-App Fahrdienste an) wurde Mittwoch vom Landgericht Frankfurt aus dem Verkehr gezogen. Begründung: Den Chauffeuren fehlt die Lizenz, das Angebot ist wettbewerbswidrig und Uber stiftet Fahrer zum Rechtsbruch an.

"Uber agiert auch in Wien ohne Gewerbeschein. Dafür drücken Dumping-Angebote das Preisniveau in Wien", ärgert sich Gerzabek. Allerdings sind hier keine Privat-Lenker, sondern Mietwagen-Firmen im Auftrag von Uber unterwegs.

App statt Taxameter

Die aber, so Gerzabek, dürfen zur Fuhrlohn-Bemessung keinen Taxameter im Auto installieren. Die von Uber als "Kommunikations-Einheit" bezeichnete Handy-App berechnet den Preis und ist im Fahrzeug angebracht. Die Ermittlung des Fahrpreises ist für die Kunden aber nicht nachvollziehbar.

"Taxameter sind geeicht. Das interessiert Geschäftsführer Wesemann nicht. Wir haben Anzeige beim Amt für Eich- und Vermessungswesen eingebracht", erklärt Taxi-Chef Gerzabek die ersten rechtlichen Schritte gegen den Billig-Dienst. Mit dem umstrittenen Geschäftsmodell versucht der US-Konzern, in 128 Städten in 37 Ländern den Markt zu erobern.

Uber-Geschäftsführer Johannes Wesemann kritisierte bereits zu Jahresbeginn die Gesetze im Beförderungsgewerbe: "Diese Reglements sind völlig idiotisch." Laut dem Uber-Chef stehen knapp 100 Fahrer in Wien im Dienst des Global Players. "Der Kundenstock wächst. Wir freuen uns über eine fünfstellige Zahl an registrierten Usern. Etwa die Hälfte davon fährt ein- bis zwei Mal pro Woche."

Trotz erwarteter Verfahren gibt sich Wesemann für 2015 optimistisch: "Wir wollen Fahrten und Umsätze monatlich um 25 bis 30 Prozent steigern."

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