Ein trüber Wonnemonat geht zu Ende

Mehr Regen, weniger Sonne, durchschnittliche Temperaturen: Der Mai war einer der trübsten der letzten 25 Jahre.

Zwanzig Prozent weniger Sonnenschein, dafür aber 50 Prozent mehr Regen und durchschnittliche Temperaturen: Laut der vorläufigen Wetterbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) zählt der diesjährige Mai zu den trübsten der letzten 25 Jahre. Vom Flachgau (Salzburg) bis in die Wachau (Niederösterreich) war die Sonne um 30 bis 40 Prozent weniger oft als im Durchschnitt zu sehen.

Im Vergleich zu den Vorjahren fiel der "Wonnemonat" Mai extrem nass aus. Schuld daran waren Tiefdruckgebiete über der Adria und Unwetter in Verbindung mit heftigen Gewitterzellen. "Die nassesten Regionen lagen im Westen Österreichs mit 75 bis 175 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Mai", sagte der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. Einer der nassesten Mai-Monate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1858 wurde in Vorarlberg und Tirol verzeichnet.

Mehrfach wurden große Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit gemessen. "Am 26. Mai regnete es zum Beispiel in Dornbirn in sechs Stunden 64 Millimeter. Das kommt hier statistisch gesehen nur etwa alle 25 Jahre vor", so Orlik. Trockener als gewohnt fiel der Monat hingegen im Norden des Wald- und Weinviertels (Niederösterreich) aus.

Ost-West-Gefälle

Bei der Niederschlagsverteilung gab es ein klares West-Ost-Gefälle. Clemens Teutsch-Zumtobel vom Wetterdienst UBIMET: “Am meisten Regen fiel mit 300 Litern pro Quadratmetern in Vorarlberg, das ist doppelt so viel wie im Durchschnitt, zu trocken war es nur im Raum Graz und von Wien bis ins Weinviertel. ” Im Flächenmittel war es österreichweit rund ein Drittel zu nass, damit lag dieser Mai im Bereich der letzten Jahre. Aber auch Schneefall war in diesem Mai ein Thema: “Am 20. Mai sank die Schneefallgrenze in den Alpen vorübergehend auf unter 1000 m, in Bad Gastein (S, 1089 m) lagen am Morgen des 21. Mai 8 cm Schnee.” Heftige Gewitter mit Sturmböen, großem Hagel und Starkregen zogen indessen über weite Teile der Südsteiermark und das Mittel- und Südburgenland. Ein Italientief beendete im letzten Monatsdrittel schließlich die wochenlange Trockenheit in Osttirol und Kärnten.

Passend zu den hohen Niederschlagsmengen war der Mai auch überdurchschnittlich trüb. Im Vergleich zu einem "durchschnittlichen Mai" lies sich die Sonne laut ZAMG um 20 Prozent weniger oft blicken. Ähnlich trüb wie schon im Jahr 2013 zählt der diesjährige Mai damit zu den sonnenärmsten der vergangenen 25 Jahre.

Maximal 31,8 Grad

Als typischer Frühlingsmonat bewies sich der Mai als Monat der Extreme und Temperaturschwankungen: Während Schnee noch teilweise bis in die Täler fiel, wurde andernorts bereits in der ersten Monatshälfte die 30-Grad-Marke geknackt. Die höchsten Temperaturen des Monats wurden mit 31,8 Grad bereits am 5. Mai in Weyer (Oberösterreich) gemessen. Österreichweit lagen die Temperaturen im Durchschnitt der ZAMG-Aufzeichnungen. "Die relativ wärmsten Regionen waren Osttirol, Kärnten sowie die Gebiete im Murtal (Steiermark, Anm.) und südlich davon. Hier lag die Temperatur um 0,6 Grad bis 1,3 Grad über dem vieljährigen Mittel", zog Orlik Bilanz.

Die Extremwerte in Österreich im Mai

Höchste Temperatur (Bundesland, Seehöhe, Datum)

31,8 Grad Weyer (OÖ, 421 m, 5.5.)

31,1 Grad Innsbruck-Universität (T, 577 m, 13.5.)

30,9 Grad Salzburg - Freisaal (S, 420 m, 5.5.)

Tiefste Temperaturen in dauerhaft bewohnten Orten

-3,0 Grad Galtür (T, 1587 m, 28.5.)

-2,9 Grad St.Jakob / Defereggen (T, 1388 m, 28.5.)

-2,5 Grad St.Leonhard / Pitztal (T, 1445 m, 28.5.)

Die nassesten Orte

302,4 l/m² Sulzberg (V, 1015 m)

296,9 l/m² Alberschwende (V, 721 m)

296,2 l/m² Dornbirn (V, 410 m)

Maximale Schneehöhen

556 cm Sonnblick (S, 3105 m, 27.5.)

283 cm Pitztaler Gletscher (T, 2850 m, 2.5.)

237 cm Rudolfshütte (S, 2304 m, 1.5.)

Hier war es am sonnigsten

187 Stunden Ferlach (K)

186 Stunden Pörtschach (K)

185 Stunden Kanzelhöhe (K)

Windspitzen auf den Bergen

126 km/h Feuerkogel (OÖ, 1618 m, 14.5.)

122 km/h Schmittenhöhe (S, 1973 m, 13.5.)

119 km/h Brunnenkogel (T, 3440m, 5.5.)

Unbeständiges Wetter kündigen die Experten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für das Wochenende an. Zu Beginn der nächsten Woche wird es sommerlich - vorübergehend...

Ganz im Norden sowie im Bergland der Westhälfte startet der Freitag wechselnd bewölkt, überall sonst recht sonnig. Im Tagesverlauf entstehen verbreitet einige Quellwolken. Vor allem entlang des Alpenhauptkammes sowie in Osttirol und Oberkärnten können am Nachmittag ein paar kleinräumige Schauer- oder Gewitterzellen aufflackern. Der Wind weht schwach bis mäßig, die Temperaturen erreichen in der Früh fünf bis zehn Grad, am Tag maximal 19 bis 25 Grad.

Der Durchzug einer Störungszone bringt am Samstag einige Wolkenfelder sowie rasch einsetzende Quellwolkenbildung. Zunächst noch länger sonnig ist es im Südosten. Oft kommt es bereits am Vormittag zu Regenschauern, am Nachmittag entwickeln sich im Osten und Süden auch Gewitter. Am größten ist das Gewitterpotenzial im südlichen Bergland und im Grazer Becken. Der Wind dreht auf West und weht schwach bis mäßig, im Umfeld der Schauer- und Gewitterzellen kann der Wind kurzzeitig auch böig auffrischen. Die Frühtemperaturen bewegen sich zwischen sieben bis 14 Grad, die Tageshöchstwerte zwischen 18 bis 25 Grad.

Sonntagfrüh hält sich im Südosten anfangs noch Restbewölkung nächtlicher Niederschläge, diese zieht aber rasch ab. Dann wird es hier wie im Rest des Landes vorübergehend überwiegend sonnig. Ab Mittag bilden sich aber vor allem südlich des Alpenhauptkamms erneut mächtige Quellwolken, aus denen teils gewittrige Regenschauer entstehen. Mit Ausnahme in der Nähe von Gewittern ist es überwiegend schwach windig mit Frühtemperaturen von acht bis 16 Grad und Tageshöchstwerten zwischen 18 und 25 Grad.

Am Montag lacht in der Früh die Sonne im ganzen Land von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Nur im Westen gibt es erste Wolkenfelder. Im Tagesverlauf bilden sich im Westen und Süden sowie generell im Bergland immer mehr Quellwolken, in der Folge gehen einige teils gewittrige Regenschauer nieder. Tagsüber erreichen die Temperaturen 22 bis 26 Grad, im Norden mit Föhnunterstützung bis zu 28 Grad.

Vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung scheint am Dienstag die Sonne im ganzen Land von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Meist sind es nur dünne, hohe Wolkenfelder, die vorüberziehen und den Gesamteindruck nicht weiter trüben. In den Abendstunden nähert sich von Westen eine Störungszone, die teils gewittrige Regenschauer bringt.

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