Der September spielte alle Stückeln

Eine Frau mit einem Hund geht am 31.08.2014 unter Kastanienbäumen im Stadtwald in Köln (Nordrhein-Westfalen) spazieren. Am 01. September ist meteorologischer Herbstanfang. Foto: Henning Kaiser/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Am Anfang war es viel zu nass, die zweite Hälfte brachte angenehmen Altweibersommer.

Der September war insgesamt von sehr wechselhaftem Wetter geprägt. Nach einem recht nassen Beginn gab es zum Ende hin doch noch ein paar angenehm warme Altweibersommertage. Markant waren vor allem die ersten Septembertage: Manche Wetterstationen im Osten und Süden des Landes erreichten zwischen 12. und 14. September ihr Monatssoll oder überschritten es. Beinahe in der gesamten Osthälfte fiel in diesem Zeitraum so viel Regen wie normal in einem ganzen Monat. „Praktisch genau zum Start der Erntezeit waren zahlreiche Böden total durchnässt, das machte es für die Wein-, Obst- und Gemüsebauern natürlich alles andere als einfach“, erklärt Clemens Teutsch-Zumtobel vom Wetteranbieter UBIMET.

Der September spielte alle Stückeln
Die Bewohner wurden von schwerem Hagel überrascht.
Die zweite Septemberhälfte war geprägt von meist ruhigem Hochdruckwetter, allerdings unterbrochen durch einen markanten Kaltfrontdurchgang am Abend des 21. September. „Neben der Abkühlung um teilweise 10 Grad gab es auch noch ein paar Gewitter, daseindrucksvollste ging südlich von Graz nieder“, fasst der Meteorologe zusammen. „Der Hagel war zwar kleinkörnig, türmte sich aber teilweise 15 bis 20 cm auf.“ Am 23. und 24. September trat – passend zum kalendarischen Herbstbeginn – in bewohntem Gebiet der erste Morgenfrost seit Anfang Juni auf.

Rekordniederschläge

Insgesamt war der September 2014 verbreitet um knapp ein halbes bis ein Grad zu warm, mit den größten Abweichungen im Westen und Norden. Dazu war es hier auch trockener im Vergleich zum langjährigen Schnitt. Östlich der Linie Salzburg-Villach kamen jedoch überdurchschnittlich große Niederschlagsmengen zusammen. „Im Weinviertel gab es sogar das Dreifache der sonst üblichen Monatsmenge, die 168,4 mm in Hohenau und die 179,7 mm in Poysdorf bedeuten sogar einen neuen Monatsrekord“, sagt Teutsch-Zumtobel. „Auch in Eisenkappel (269,9 mm), Preitenegg (187,9 mm) und Neusiedl (142,3 mm) wurden neue Monatsrekorde erreicht.“

In der Sonnenscheinbilanz hat der Westen die Nase vorne: Der Rohrspitz am Bodensee war der sonnigste Ort, gefolgt von Innsbruck und Feldkrich, die Summe der Sonnenstunden ist hier aber allenfalls Durchschnitt. Im Osten und vor allem im Süden gab es nur zwei Drittel des sonst üblichen Sonnenscheins. Markant wareen die Temperaturunterschiede. Während etwa am 5. September in Neusiedl/See 28,1 °C bzw. am 19. September in Salzburg-Freisaal 28,5 °C gemessen wurden war es am 24. September in Mariapfarr im Lungau mit -3,0 °C oder in St. Michael/Lungau mit -2,5 °C bitter kalt.

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