Weniger Trauungen und Scheidungen im Jahr 2013

Bisher war jeder einzelne Schritt, jedes einzelne Schriftstück zu vergebühren. Für ein Ehepaar betragen die Kosten künftig pauschal 50 Euro. Wenn ausländische Urkunden (z. B. Abschrift der Geburtsurkunde, akademische Zeugnisse etc.) dabei sind, kostet es 80 Euro.
Gesamtscheidungsrate bei 40 Prozent. Leichtes Plus bei Geburten und Sterbefällen.

Die Zahl der Eheschließungen ist im Vorjahr deutlich gesunken. Insgesamt gab es 36.140 Trauungen, das waren um 6,4 Prozent weniger als im Jahr 2012. Damit wurde das deutliche Plus des Vorjahres (plus 5,9 Prozent) wieder mehr als ausgeglichen, teilte die Statistik Austria am Mittwoch mit. Auch bei den Scheidungen gab es einen Rückgang um 6,2 Prozent auf 15.958 rechtskräftige Trennungen.

In allen Bundesländern wurden 2013 laut Statistik Austria weniger Ehen geschlossen als im Jahr 2012. Den deutlichsten Rückgang gab es in Kärnten (minus 9,3 Prozent), den niedrigsten in Wien (minus 1,6 Prozent). Das mittlere Erstheiratsalter der Männer lag bei 32,2 Jahren, jenes der Frauen bei 29,8 Jahren. Es war damit minimal höher als im Jahr davor.

Die Eltern von 14.095 Kindern aller Altersstufen heirateten im Jahr 2013 nach der Geburt des Nachwuchses. Dabei lag die durchschnittliche Kinderzahl pro geschlossener Ehe bei 1,39. Am höchsten war die Zahl in Vorarlberg bzw. in Kärnten (je 1,45) und am niedrigsten im Burgenland (1,29).

Weniger Scheidungen

Die Gesamtscheidungsrate lag mit 40,14 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2012 (42,51 Prozent). Im Vergleich der Bundesländer war die Gesamtscheidungsrate auch 2013 in Wien mit 46,4 Prozent am höchsten und in Tirol mit 34,4 Prozent am niedrigsten. 13.906 bzw. 87,1 Prozent aller Scheidungen erfolgten in beiderseitigem Einvernehmen (2012: 87,4 Prozent).

Von Scheidungen der Eltern waren insgesamt 18.070 Kinder betroffen, davon 12.201 (67,5 Prozent) Minderjährige. Die Ex-Ehepaare hatten im Durchschnitt 1,13 Kinder, gut die Hälfte davon im Alter von unter 14 Jahren. Insgesamt blieben 37,6 Prozent aller im Jahr 2013 geschiedenen Ehen (6.001 Paare) kinderlos.

Die mittlere Ehedauer der im Jahr 2013 geschiedenen Ehen war mit 10,7 Jahren um 0,1 Jahre länger als im Jahr davor. Innerhalb des ersten Ehejahres wurden 1,6 Prozent der Ehen geschieden, weitere 4,4 Prozent im Lauf des zweiten Ehejahres. Insgesamt erfolgte fast die Hälfte aller Scheidungen in den ersten zehn Ehejahren (47,4 Prozent), weitere 38,9 Prozent nach zehn bis unter 25 Jahren. Etwa jedes siebente Ehepaar trat erst nach der Silberhochzeit den Gang zum Scheidungsrichter an, darunter auch 25 Paare nach der Goldenen Hochzeit.

Auflösung eingetragener Partnerschaften

37 eingetragene Partnerschaften wurden im Vorjahr aufgelöst (2012 waren es 26). 19 gerichtliche Trennungen gab es dabei in Wien, fünf in Oberösterreich, je drei im Burgenland, in Niederösterreich und in der Steiermark, zwei in Tirol sowie je eine in Salzburg und in Vorarlberg. Laut den bereits zuvor veröffentlichten Zahlen wurden im Vorjahr 368 Partnerschaften eingetragen. Das waren um 4,7 Prozent weniger als 2012, damals gab es 386 Verpartnerungen.

79.330 Kinder sind im 2013 in Österreich zur Welt gekommen. Das waren um 378 Babys mehr als im Jahr 2012, berichtete die Statistik Austria am Mittwoch. Gleichzeitig stieg die Zahl der Sterbefälle im Jahresvergleich um 90 auf 79.526 an. Damit fiel die Geburtenbilanz in der Gegenüberstellung von Neugeborenen und Todesfällen mit einem Minus von 196 wie schon im Vorjahr negativ aus.

In vier Bundesländern stiegen die Geburtenzahlen. Den deutlichsten Anstieg registrierte Wien mit plus 2,3 Prozent, gefolgt von Salzburg (plus 2,0 Prozent), Tirol (plus 0,7 Prozent) und Oberösterreich (plus 0,3 Prozent). Die übrigen Bundesländer wiesen Geburtenrückgänge auf: Vorarlberg (minus 2,3 Prozent), Burgenland (minus 2,0 Prozent), Niederösterreich (minus 0,4 Prozent), sowie Kärnten und Steiermark (je minus 0,3 Prozent).

Unehelichenquote gesunken

Die Unehelichenquote bei den Neugeborenen sank bundesweit erstmals seit den 1990er-Jahren leicht um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 41,4 Prozent im Jahr 2013. Weiterhin war sie in Kärnten mit 53,5 Prozent und der Steiermark mit 49,9 Prozent am höchsten. Über dem Bundesdurchschnitt lagen auch Tirol, Oberösterreich und Salzburg. Wien (34,5 Prozent), Niederösterreich (37,2 Prozent) und Vorarlberg (37,8 Prozent) verzeichneten hingegen Werte deutlich darunter.

Bei der Zahl der Sterbefälle registrierte Salzburg die deutlichste Steigerung mit plus 4,6 Prozent, gefolgt von Oberösterreich (plus 3,6 Prozent), Vorarlberg (plus 1,9 Prozent) und Tirol (plus 0,7 Prozent). In den übrigen Bundesländern gab es im Vergleich zu 2012 einen Rückgang. Dieser fiel im Burgenland mit einem Minus von 2,5 Prozent am stärksten aus, gefolgt von der Steiermark (minus 1,9 Prozent), Niederösterreich (minus 1,5 Prozent), Wien (minus 0,4 Prozent) und Kärnten (minus 0,2 Prozent).

Im Jahr 2013 starben in Österreich 245 Babys im ersten Lebensjahr. Das waren um 2,8 Prozent weniger als im Jahr 2012. Die Säuglingssterberate lag dadurch bei 3,1 Promille.

Große regionale Unterschiede

Die Zahlen zeigen große regionale Unterschiede bei den Geburtenbilanzen. Die Bundesländer Wien (plus 2.359), Tirol (plus 1.319), Vorarlberg (plus 948), Salzburg (plus 771) und Oberösterreich (plus 619) erzielten wie schon in den Vorjahren Geburtenüberschüsse. In Niederösterreich (minus 2.501), der Steiermark (minus 1.445), Kärnten (minus 1.157) und dem Burgenland (minus 1.109) überwog dagegen erneut die Zahl der Sterbefälle.

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