Weiteres illegales Pyrotechnik-Lager entdeckt

Das desolate Depot in Oedt war mit Feuerwerkskörpern gefüllt.
Oedt: Nachbarn alarmierten Polizei. Kein Zusammenhang mit Kapfenstein.

In Oedt bei Feldbach im Bezirk Südoststeiermark hat die Polizei am Donnerstag ein weiteres illegales Lager für Feuerwerkskörper entdeckt und geschlossen. Der Ort ist lediglich 20 Kilometer von Kapfenstein entfernt, wo am Montag ein illegales Pyrotechnik-Depot in die Luft geflogen war. Zwei Männer, Vater (57) und Sohn (29), starben bei der Explosion.

Einen Zusammenhang der Fälle konnte die Polizei zwar definitiv ausschließen, die Öffentlichkeit ist nach dem Drama in Kapfenstein sensibilisiert. „Aufgrund des Vorfalls in Kapfenstein langten bei unserer Polizeiinspektion mehrere Hinweise ein, dass in einer Halle bei Feldbach ebenfalls hochexplosive Feuerwerkskörper gelagert werden“, sagt Franz Lafer, Chefinspektor in Feldbach.

Nicht versperrt

Bei einer Überprüfung der ehemaligen Hühnerhalle fanden die Ermittler ein Depot, das bis unters Dach mit Raketen, Böllern, Batterien und Knallkörpern gefüllt war. Die Ermittler bezeichnen den Zustand des rund 700 großen Depots als „desolat“, der Zutritt wäre für jeden problemlos möglich gewesen, weil die Türen nicht einmal versperrt gewesen waren.

„Die Halle wurde offensichtlich nicht nur als Lager sondern auch als Kfz-Werkstatt genutzt. Da lagen Autobatterien herum, trat Öl aus, das in Richtung der Kartons mit der Pyrotechnik geronnen ist. Kfz-Batterien wurden ebenfalls gefunden. Außerdem hat man hier Schleif- und Lackierarbeiten durchgeführt“, berichtet Lafer. Weiters ließ die Qualität der Elektroinstallationen stark zu wünschen übrig: So lagen an gewissen Stellen sogar die Leitungen frei. „Die kleinste Unachtsamkeit hätte zu einer Katastrophe führen können“, ist sich Lafer sicher.

Handelsware

Eine behördliche Genehmigung als Pyrotechniklager ist nicht gegeben, im Gegensatz zu Kapfenstein handelt es sich hier allerdings um Handelsware und nicht um selbst hergestellte Feuerwerkskörper.

Die Bezirkshauptmannschaft Südsteiermark wurde verständigt, die Halle nach Rücksprache mit den Amtssachverständigen geschlossen und versiegelt. Weitere Erhebungen mit Sicherheitsexperten des Landes Steiermark und Pyrotechnik-Sachverständigen sind nach wie vor im Gang. Der Betreiber der Halle sowie die Lieferfirma der pyrotechnischen Gegenstände wurden bei der Verwaltungsbehörde angezeigt.

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