Vorwärts Tirol versinkt erneut in Chaos

Vorwärts Tirol versinkt erneut in Chaos
Innsbruck. Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eingeschaltet

Das unwürdige Schauspiel, das die Landtagspartei Vorwärts Tirol immer wieder liefert, ist um ein Kapitel reicher. Zuletzt war ein Machtkampf zwischen Parteiführung und den drei Landtagsabgeordneten der Fraktion entbrannt. Die haben am Donnerstag mitgeteilt, dass sie nun die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien eingeschaltet haben. Man wolle eine "Nachverfolgung und Prüfung der Geldflüsse" zwischen der Partei und diversen Rechnungslegern. Es ginge darum den "Verdacht einer nicht widmungsgerechten Verwendung von Parteigeldern von neutraler Seite" aufklären zu lassen.

Macht und Geld

Interne Machtkämpfe und Streit um Geld sind längst zum Markenzeichen der Partei geworden. Im Jänner 2013 als bürgerliche Alternative zur Tiroler ÖVP angetreten, kam es bereits im Vorfeld der Landtagswahlen im Mai zu Richtungskämpfen zwischen den Kandidaten. Mit vier Mandaten blieb man unter den Erwartungen. Es kam zum offenen Konflikt zwischen Spitzenkandidat Hans Lindenberger (Ex-SPÖ-Landesrat) und Parteimitgründerin Anna Hosp (Ex-ÖVP-Landesrätin), die den Einzug in den Landtag verpasste. Die Partei zerbrach und zelebrierte im Dezember 2013 einen "Einigungsparteitag". Die Einigkeit war nur von kurzer Dauer. Im Juli warf Vorwärts Tirol eine seiner Abgeordneten aus Klub und Partei. Man war nur noch zu dritt.

Und nun sind sich erneut Partei und Klub in die Haare geraten. Die Landtagsabgeordneten behaupten, sie seien unter Druck gesetzt worden, ihre Mandate aufzugeben. Auch das gab es schon einmal. Über allem schwebt eine offene Forderung von 600.000 Euro Wahlkampfkosten. Wer diese zu verantworten hat, ist ebenfalls bereits seit den Landtagswahlen Dauerthema.

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