"Da hat man eine relativ hohe Fallhöhe"

Erste Diskussion der Kandidaten knapp drei Wochen vor den Wahlen.
Vor den Landtagswahlen fand die erste "Elefantenrunde" in Graz statt.

Politikexperte Thomas Hofer stellt den steirischen "Reformpartnern" zwei Prognosen aus, eine gute und eine schlechte. Im Vergleich zu ihren Bundesparteien seien die rund 60 Prozent, die SPÖ und ÖVP laut Umfragen bei den Landtagswahlen zusammenbringen, ziemlich gut. "Aber in der Steiermark muss man sich mit den 75 Prozent aus 2010 messen. Da hat man eine relativ hohe Fallhöhe."

Erstmals treffen die Spitzenkandidaten aller Parteien in einer Diskussion aufeinander, in einem Wahlkampf, der bisher kaum in die Gänge gekommen ist. Deutlich klar hervor sticht aber auch hier: Da die "Reformpartner" Franz Voves, SPÖ, und Hermann Schützenhöfer, ÖVP. Dort die gesammelte Opposition aus FPÖ, Grünen und KPÖ: Alle gegen das Duo, das ist das Motto. Doch klar ist, Voves und Schützenhöfer wollen weiterregieren, gemeinsam. Einen Dreier vor dem Ergebnis wollen beide, laut jüngster Umfrage liegt die SPÖ bei 30 Prozent, die ÖVP bei 28 Prozent, die FPÖ bei 20 Prozent. Entsprechend fordert Mario Kunasek, FPÖ, Regierungsbeteiligung. "Ein Politiker, der antritt, um in der Opposition zu verweilen, macht was falsch."

Bei der Debatte der Kleinen Zeitung lenkt die Opposition die Diskussion auf Einsparungen im Spitals- und Sozialbereich contra Förderungen, etwa für die Ski-WM in Schladming. 151 Millionen Euro flossen allein vom Land dort hinein, jüngst wurde ein kritischer Rohbericht des Rechnungshofes dazu bekannt. Den nehme er ernst, versichert Schützenhöfer. "Aber in den allermeisten Fragen ist die Kritik unschlüssig und zurückzuweisen." Dass er so kurz vor den Wahlen durchsickerte, liege an den Mitspielern. "Der Rechnungshofdirektor war früher freiheitlicher Sekretär, der Ausschussvorsitzende ist ein grüner Abgeordneter."

Milliardenschulden

Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ, wie auch Lambert Schönleitner, Grüne, bekritteln Einsparungen der Regierung im Sozialbereich. "Sie nehmen ja so gern das Wort enkelfit in den Mund", überlegt die KPÖ-Mandatarin. "Aber sind 5,2 Milliarden Schulden enkelfit?" Schönleiter rügt, die Plakate des SPÖ-Chefs seien "unglaubwürdig". Da taut Voves auf. So wie heuer werde es auch künftig keine neuen Schulden mehr geben. "Ich verstehe nicht, warum wir sparen und konsolidieren nicht unterscheiden." So seien im Sozialbereich die jährlichen Steigerungen von 13 Prozent auf die Hälfte reduziert worden. "Wo ist da die Kürzung?"

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