Pendler mixen Straße und Schiene

Pendler mixen Straße und Schiene
71 Prozent der Autofahrer sind bereit, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Mehr als zwei Millionen Österreicher müssen tagtäglich ihre Heimatgemeinde verlassen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Das Bild vom Pendler, der dabei entweder ausschließlich mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, ist mittlerweile überholt. Vielmehr sind immer mehr von ihnen bereit, beide Varianten zu nutzen.

Pendler mixen Straße und Schiene
APAOZE11 - 11112008 - WIEN - OESTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Ein kuenstlicher Stau auf der Sued Ost Tangente in hoehe des Horr Stadions verursacht durch die Polizei zur Sicherung vor Beginn der tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen FK Austria Wien und SK Rapid am Dienstag, 11. November 2008 in Wien. APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Das zeigt eine aktuelle Umfrage des VCÖ im Auftrag der ÖBB und der Asfinag: Jeder vierte Pendler, der hauptsächlich mit dem Auto in die Arbeit fährt, kombiniert derzeit schon den Pkw mit einem anderen Verkehrsmittel. Dauert der Arbeitsweg länger als 30 Minuten, sind es sogar mehr. Die beliebteste Ergänzung zum Auto sind die innerstädtischen öffentlichen Verkehrsmittel (zwölf Prozent), knapp gefolgt vomFahrrad(elf Prozent) und der Bahn (sieben Prozent).

Die Umfrage zeigt auch, dass das Auto zunehmend unbeliebter wird: Insgesamt haben bereits 71 Prozent der Autofahrer Alternativen ausprobiert und wären auch bereit, auf Öffis umzusteigen. Die Motivation dahinter: Weniger Stress, dafür mehr nutzbare Zeit und gleichzeitig geringere Kosten (siehe Grafik unten). Bereits 58 Prozent der Befragten geben an, dass das Auto durch den zunehmenden Zeitverlust in Staus unattraktiver wird.

Und: Je jünger die Pendler, desto eher sind sie bereit, umzusteigen. Regional betrachtet wollen das vor allem die Pendler im südlichen und östlichen Umland Wiens sowie rund um Linz und Salzburg. Kein Wunder also, dass beispielsweise die S-Bahn in Wien, Graz und Salzburg laufend Fahrgastzuwächse verbucht. „Ein weiterer Ausbau der Öffi-Kapazitäten würde das Pkw-Aufkommen auf Österreichs Straßen noch weiter reduzieren“, ist VCÖ-Verkehrsexperte Markus Gansterer überzeugt.

Vernetzung

Doch welche Schlüsse ziehen ÖBB und Asfinag aus der Studie? Sie wollen Schiene und Straße näher zueinander führen. Bereits im Vorjahr starteten die ÖBB das Forschungsprojekt eMORAIL, bei dem es um die vernetzte Nutzung von Bahn, E-Bikes und Elektroautos geht. Hinzu kommt der weitere Ausbau von Fahrradabstellplätzen bei Bahnhöfen und von Park-&-Ride-Anlagen sowie Car-Sharing.

Die Asfinag wiederum will ihre Hardware besser mit dem öffentlichen Verkehr vernetzen, also beispielsweise Umstiegspunkte stärker in der Planung berücksichtigen. Geplant sind aber auch Verkehrsinfo-Systeme, die die Situation auf den Straßen mit allen Infos zum öffentlichen Verkehr und Umsteigemöglichkeiten verknüpfen.

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