Trick: Fußgänger "fallen" vor Autos

Gustav Wenger zeigt, wie sich ein Mann absichtlich vor sein Fahrzeug geworfen hat.
In drei Fällen sollen Fußgänger in Klagenfurt Unfälle provoziert haben. Ein Lenker schildert den Vorfall.

Ein Mann stürzt sich – offenbar absichtlich – vor ein fahrendes Auto und provoziert einen Unfall. Drei derartige Begebenheiten wurden in den vergangenen elf Tagen in Klagenfurt angezeigt, stets handelte es sich bei den "Opfern" laut Aussagen der Lenker um junge Männer südländischen Typs.

Ein betroffener Fahrzeuglenker erhebt nun schwere Anschuldigungen gegen sein "Unfallopfer": "Es ist eine Masche der Asylwerber: Die wollen uns mit diesen geplanten Taten abzocken und Schmerzensgeld kassieren", sagt Gustav Wenger.

Der Kärntner Unternehmer lässt den Vorfall vom 5. März Revue passieren: "Ich war am Nachmittag im Schritttempo – mit zwei oder drei Km/h – in der Klagenfurter Innenstadt unterwegs, weil ich einen Parkplatz vor einem Lokal gesucht habe. Plötzlich sprang mir ein Mann auf die Motorhaube. Er fiel zu Boden, hielt sich an der Hüfte und hat gellend geschrien, obwohl ihm eindeutig nichts passiert ist. Ich habe dem Mann noch auf den Gehsteig geholfen und ihn in unterschiedlichen Sprachen angesprochen. Er verstand kein Wort, es handelte sich offenbar um einen Flüchtling."

"Abgesprochen"

Links und rechts neben der Straße hätten weitere Asylwerber gestanden und zugesehen. "Die Aktion war abgesprochen, reine Show, eine Schmähpartie. Hätte nicht ein weiterer, neutraler, Zeuge den Vorfall beobachtet, wäre ich erpresst und abgezockt worden", ist sich Wenger sicher.

Der Familienvater alarmierte sofort Polizei und Rettung, das "Opfer" wurde ins Spital abtransportiert. "Ich habe mir Sorgen gemacht, die Daten des Mannes organisiert und mich im Krankenhaus nach seinem Befinden erkundigt", berichtet Wenger. "Er hatte jedoch, wie erwartet, keinen Kratzer."

Die Polizei bestätigt diese Tatsache. Nun wird gegen den Asylwerber aus dem Iran ermittelt. "Sämtliche Zeugen werden derzeit einvernommen", sagt Polizeisprecher Rainer Dionisio.

Zwei weitere Vorkommnisse, die nach dem gleichen Muster abgelaufen sind, wurden in der Folge in Klagenfurt angezeigt. Ein Mal flüchtete das "Opfer" unverletzt. Im zweiten Fall fuhr der Fahrzeuglenker zuerst weiter, da ihm der Mann verdächtig vorgekommen sei, sagte er aus. Erst später habe er angehalten und die Polizei verständigt. Vom Opfer fehlt ebenfalls jede Spur.

Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um eine "Masche" von Asylwerbern handeln könnte, die auf diese Art bereits Schmerzensgeld erschlichen haben. Eine derartige, von Flüchtlingen geplante Aktion wurde in Österreich jedoch bisher nicht registriert. "Und auch in Deutschland gibt es keinen solchen Fall", heißt es aus dem grenzüberschreitenden Kooperationsbüro in Thörl-Maglern.

Appell der Polizei

Kärntens Polizeisprecher rät den Autofahrern, keinerlei Zahlungen vorzunehmen, auch wenn mit einer Anzeige gedroht werde. Dionisio: "Sofort die Exekutive verständigen und gegebenenfalls selbst Fotos anfertigen. Niemals den Unfallort verlassen, das kann als Fahrerflucht ausgelegt werden."

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