Tod nach Zahn-OP: Waren doch die Eltern schuld?

Tod nach Zahn-OP: Waren doch die Eltern schuld?
Die vierjährige Laura starb im Juni in einem Grazer Spital. Nun wird gegen die Eltern wegen Vernachlässigung ermittelt.

Nach dem Tod eines vierjährigen Mädchens bei einer Zahn-Operation im LKH-Univ. Klinikum Graz im Juni 2012 sind die Ermittlungen gegen die behandelnden Ärzte eingestellt worden. Nun sollen allerdings die Eltern wegen Vernachlässigung belangt werden, berichtet die Kleine Zeitung.

Der vierjährigen Laura aus Leoben sollten im Juni zehn Milchzähne gezogen werden. Eine "Routineoperation", wie die Klinik sagte. Doch für das Mädchen endete die OP mit dem Tod. In Narkose erlitt die kleine Laura einen Lungenkrampf und wachte nie mehr auf. Die Familie des toten Mädchens sprach danach von Schlamperei während der Operation, während man in Krankenhaus bei einer internen Untersuchung keine Fehler feststellen konnte. Die Staatsanwaltschaft bzw. das Landeskriminalamt und beauftragte Gutachter nahmen Ermittlungen auf. Nun kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass kein ärztlicher Kunstfehler vorliegt: Der Tod des Mädchens sei schicksalshaft und nicht zu verhindern gewesen, eine umfangreiche Narkotisierung aufgrund "massivster Vorschädigungen" an den Zähnen des Kindes absolut nötig gewesen.

Die zuständige Staatsanwaltschaft in Leoben hat nun Ermittlungen gegen die Eltern wegen Vernachlässigung aufgenommen. Laura hatte zehn schwer kariöse Zähne. Der Vater des Mädchens konnte sich dies im Juni nicht erklären: "Sie hatte von klein auf schlechte Zähne. Dabei haben wir immer mit ihr geputzt, am Morgen und am Abend."

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