Tierschützer stoßen sich am Lärm der Kuhglocken

Laut einer Schweizer Studie wirkt sich das Tragen von Glocken auf das Verhalten von Kühen aus.
Laut Schweizer Studie fressen und ruhen mit Glocken behängte Kühe weniger als Artgenossen.

Das Läuten von Kuhglocken ist auf Österreichs Almen die Hintergrundmusik zum Postkartenidyll. Ob das auch Musik in den Ohren der Tiere ist, darüber haben bayerische Tierschützer eine Debatte entzündet. Sie fordern ein Verbot der Kuhglocken, da diese den Wiederkäuern schaden würden.

Ausgelöst hat die Debatte eine Schweizer Studie, wonach mit Glocken behängte Kühe weniger fressen und ruhen als Artgenossen ohne Glocken. Österreichs Tierschützer geben sich noch zurückhaltend. "Uns wurde von einem Tierarzt versichert, dass Kühe das Geräusch nach einer gewissen Zeit nicht mehr wahrnehmen", sagt Christoph Buchgraber vom Salzburg-Büro des Österreichischen Tierschutzvereins.

Er stellt aber auch klar, dass die Glocken aus seiner Sicht kein unbedingtes Muss mehr sind: "Sie waren früher auch dazu gedacht, Raubtiere abzuschrecken. Aber die Kühe haben keine natürlichen Feinde mehr wie Wolf oder Bär." Und als Suchhilfe für verloren gegangene Tiere könnten auch GPS-Sender verwendet werden, sagt er.

Bei Vier Pfoten will man nun überprüfen, inwiefern die Schweizer Studie auf Österreich übertragbar sind. "Man muss jetzt schauen, wie schwer und wie laut die Glocken bei uns sind und ob man etwas machen muss", sagt Indra Kley, die Österreich-Leiterin der Tierschutzorganisation.

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