Täglich brennen fünf Autos

Feuerunfall vom Samstag: Debatte um verpflichtende Feuerlöscher.
Debatte um verpflichtende Feuerlöscher in Autos nach tödlichem Unfall auf der Westautobahn.

Nach der Unfalltragödie auf der Westautobahn bei Pöchlarn (NÖ), bei der am Samstag ein achtjähriger Bub aus Wien in einem Autowrack verbrannt ist, ist es auch um den Gesundheitszustand der Großmutter schlecht bestellt. Die 74-jährige Monika S. aus Linz wird auf der Verbrennungsstation des Wiener AKH intensivmedizinisch betreut. Laut einer Sprecherin des Krankenhauses befindet sich die Oma des getöteten Kindes in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Wie berichtet, war die 74-Jährige Samstagmittag mit ihrem Enkelsohn Marius H. auf dem Weg von Wien nach Linz auf der Westautobahn verunglückt. Das Auto war gegen die Betonleitwand geprallt, überschlug sich und blieb 43 Meter weiter auf dem Dach liegen. Laut Augenzeugen des Unfalles ging der Wagen sofort in Flammen auf. Während die schwerverletzte Frau von Ersthelfern noch aus dem brennenden Wrack gezogen werden konnte, gab es für den Achtjährigen keine Rettung mehr. Er starb in den Flammen.

Unfälle dieser Art sind keine Seltenheit. Laut dem Bundesfeuerwehrverband gehen in Österreich im Schnitt fünf Autos pro Tag in Flammen auf.

Gerettet

Erst Sonntagfrüh hätte sich das tragische Schicksal von Großmutter und Enkel bei einem Autounfall in der Obersteiermark beinahe wiederholt. Ein Auto mit drei jungen Steirern war nach einem Crash bei Haus im Ennstal (Bezirk Liezen) sofort in Brand geraten. Der 17-jährige Fahrzeuglenker, sein 16-jähriger Beifahrer sowie ein 15-jähriges Mädchen im Fonds konnten gerade noch aus dem Wagen springen, ehe das Fahrzeug zur Gänze ausbrannte. Die drei Jugendlichen wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Täglich brennen fünf Autos
APA5584150-2 - 17102011 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 141 CI - Blick in einen Kofferraum in den einige Utensilien, wie Feuerlöscher, Abschleppseil, Autoaphotheke, Pannendreieck, Reservereifen, Frostentferner.... liegen, die in den unterschiedliche Europäischen Staaten unter Mitführpflichten für Fahrzeuge gelistet sind. Der ÖAMTC setzt sich für eine europaweite Vereinheitlichung der Mitführpflichten ein. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: ÖAMTC
Der Autofahrerclub ÖAMTC tritt wegen der hohen Zahl an Fahrzeugbränden für die verpflichtende Mitnahme von Feuerlöschern in Fahrzeugen ein. In anderen Ländern wie beispielsweise in Bulgarien, Griechenland, Rumänien, der Türkei oder im Baltikum ist dies bereits Pflicht.

Wichtig ist, dass der Feuerlöscher im Fahrzeug crashsicher befestigt wird, aber dennoch leicht zugänglich ist. "Leider ignorieren die Automobilhersteller dieses Sicherheitsproblem. Es fehlen nach wie vor vernünftige Befestigungsmöglichkeiten im Auto", so der ÖAMTC. Der Club setzt sich auf europäischer Ebene für eine Lösung des Problems ein.

Nach dem folgenschweren Verkehrsunfall auf der Westautobahn haben beherzte Ersthelfer versucht, mit Handfeuerlöschern die Tragödie zu verhindern. "Die Brandentwicklung war allerdings zu stark", erklärt Feuerwehr-Einsatzleiter Gerhard Albrecht. Auch wenn in diesem Fall der Tod des achtjährigen Buben nicht mehr zu verhindern war, raten Autofahrerclubs unbedingt zur Mitnahme von Feuerlöschern. Es können damit oft Brände bis zum Eintreffen der Feuerwehr eingedämmt und verzögert werden, heißt es vonseiten des ÖAMTC. Im Fall von brennenden Fahrzeugen rät die Feuerwehr, gewisse Verhaltensregeln einzuhalten, um sich nicht selbst zu gefährden. Dazu zählt, auf die Windrichtung zu achten und immer mit dem Wind zu löschen. Nicht direkt in die Flammen spritzen, sondern von unten in die Glut und ausreichend Abstand halten, damit die Pulverwolke den gesamten Brand einhüllt.

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