Arbeitsreiches Weihnachten für Feuerwehren

Der Föhnsturm hat in Tirol zahlreiche Bäume umstürzen lassen. Die Feuerwehren waren im ganzen Bundesland im Einsatz, um das Geäst wieder von den Straßen zu bekommen (Archivbild)
Sturm hielt Feuerwehren in Vorarlberg, Tirol und Salzburg auf Trab. Schäden auch im Burgenland. Föhn schwächt ab.

Der starke Föhnsturm hat seit dem Heiligen Abend die Feuerwehren im Westen Österreichs in Atem gehalten. Die Polizeistellen melden mehrere Sachschäden. Verletzt wurde niemand. Auch der Verkehr ist betroffen: Wegen zu starker Böen musste in der Früh etwa die Felbertauernstraße zwischen Matrei und Mittersill gesperrt werden. Entlang des Alpenhauptkammes rechnen die Meteorologen mit bis zu 30 Zentimeter Neuschnee bis Freitag früh.

Die Feuerwehren in Tirol mussten in der Nacht zum Christtag zahlreiche Bäume entfernen, die Straßen verlegt hatten. Im Innsbrucker Stadtteil Arzl drohte ein Baukran umzustürzen. Eine Straßensperre wurde verhängt.

Sturmspitzen von 150 km/h

Auch in Vorarlberg gab es zahlreiche sturmbedingte Einsätze. Über 40 hat die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Vorarlberg (RFL) zwischen Heiligem Abend und dem frühen Vormittag des Weihnachtstages verzeichnet. Personen kamen keine zu Schaden. Partenen im Montafon war am Heiligen Abend etwa 15 Minuten ohne Strom, nachdem ein Baum auf eine Hochspannungsleitung gefallen war.

In Salzburg ist der Föhn in der Nacht auf heute, Mittwoch, mit Sturmspitzen bis zu 150 km/h die Berge gefegt. Gestern wie auch heute wurden einige Skilifte wegen des starken Windes gesperrt. Die Feuerwehren mussten in Krimml und in Wald im Pinzgau beschädigte Dächer reparieren und umgestürzte Bäume von Straßen entfernen. In der Stadt Salzburg gab es mit 15,6 Grad plus die wärmsten Weihnachten seit dem Jahr 2.000. Die Temperatur wird heute noch auf 17 Grad steigen. Am Abend soll der Föhn dann zusammenbrechen.

Auch in anderen Teilen Europas sind die Behörden mit Sturmeinsätzen beschäftigt. Mehr dazu unter Stürme wüten über Westeuropa

Lawinengefahr

Die Lawinengefahr oberhalb von 2.000 Metern bestand in Tirol vor allem in Triebschneehängen und Kammlagen, bevorzugt in den Hangrichtungen von West über Nord bis Ost. Vorsichtig zu beurteilen seien eingewehte Rinnen und Mulden sowie allgemein die Übergänge von viel zu wenig Schnee, warnten die Experten des Landes Tirol.

Der starke bis stürmische Südföhn verfrachtete große Mengen an lockerem Altschnee und zunehmend auch den einsetzenden Neuschnee. Dadurch würden ständig neue Triebschneeansammlungen gebildet. Neuschnee und Triebschnee überdeckten zumeist eine aufbauend umgewandelte, lockere und damit schwache Altschneedecke. Die Störanfälligkeit sei daher "hoch, Lawinen können relativ leicht ausgelöst werden".

In Vorarlberg blieb die Lawinengefahr für den 1. Weihnachtsfeiertag vorerst auf Stufe 2 - in höheren Lagen stellenweise erheblich, sonst überwiegend mäßig. Der Föhn mit Orkanböen sollte bis zum Nachmittag nachlassen, Tourengehern wird jedoch weiterhin höchste Vorsicht angeraten. Durch die Schneeverfrachtungen entsehen oberhalb von 2.000 m störanfällige Tiefschneepakete, die schon bei geringer Zusatzbelastung als Lawinen abgehen können.

Sturmschäden auch im Burgenland

Das stürmische Wetter hat am Christtag für einige Feuerwehreinsätze auch im Nord- und Mittelburgenland gesorgt. In Andau (Bezirk Neusiedl am See), in Hornstein (Bezirk Eisenstadt Umgebung) sowie in Hochstraß und in Mannersdorf an der Rabnitz (Bezirk Oberpullendorf) wurden mehrere Dächer abgedeckt, so ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ). Verletzt wurde niemand.

Bis zum Morgen des Stefanitags rechne man mit einem Anstieg der Sturmschäden-Einsätze, erklärte der LSZ-Sprecher. Grund dafür seien angekündigte Windspitzen bis zu 80 km/h.

Prognose

An der Alpensüdseite sind bis Donnerstag starke Niederschläge zu erwarten. An der Alpennordseite bläst am Christtag teils kräftiger Föhn und zeitweise scheint die Sonne. Über den Niederungen liegt oft zäher Hochnebel, abends verdichten sich die Wolken von Südwesten her dann überall.

Am Stefanitag überwiegen verbreitet dichte Wolken und es regnet oder schneit immer wieder. Die Schneefallgrenze sinkt im Westen und Norden tagsüber auf 900 bis 600 Meter ab, im Süden erst am Abend unter 1.000 Meter. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, am Alpenostrand aus Südost bis Süd, sonst eher aus Südwest bis Nordwest.

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