Streit um Flugrettung: Für VP-Landesrat "ist die Ausschreibung vom Tisch"

Symbolbild
Die ÖVP möchte, dass bei der Flugrettung alles beim Alten bleibt. Die Einigung mit den Grünen fehlt noch.

Rund zwei Monate ist es her, dass die verschiedenen Flugretter, die über Tirol kreisen, ihren Streit beigelegt haben. Sie boten dem Land an, die bisher geltende Regelung weiter zu akzeptieren und bis 2023 zu verlängern. Die sah eine freiwillige Selbstbeschränkung auf 15 Standorte im Land vor. Als die Heli Tirol von Roy Knaus Ende 2013 einen weiteren Hubschrauber postierte, flogen die Fetzen. Das Land kündigte schließlich an, die Flugrettung auszuschreiben.

Mit ihrer paktierten Rückkehr auf den Status quo vor dem Heli-Krach möchten die Anbieter sicherstellen, dass sie am Schluss nicht ohne das profitable Geschäft mit den verunfallten Skitouristen dastehen. Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora hat zuletzt wieder Zunder in die Diskussion gebracht. In der Tiroler Tageszeitung kritisierte er die Überversorgung mit Hubschraubern und "beinahe kartellähnliche Zustände" bei der Flugrettung. Die Tiroler würden mit höheren Tarifen bei der Unfallversicherung bestraft.

"Der Alpenverein soll sich auf die Wanderwege konzentrieren", sagt der für die Rettungsleitstelle zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP). Für ihn "ist die Ausschreibung vom Tisch, weil das alte System gut funktioniert hat". Eine gesetzliche Festlegung sei nicht notwendig. Falls es aber wieder zu Streitereien komme, könne die vorbereitete Ausschreibung jederzeit gestartet werden. Aus dem Büro von Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) heißt es, dass die Endversion noch nicht fertig ist. Aber auch hier setzt man auf die "freiwillige Selbstbeschränkung. Einen Vertrag braucht es nicht."

Zu viele Helikopter

Keine Einigung gibt es aber bislang mit dem grünen Koalitionspartner. Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe hatte in der Causa "eine Norm, die hält", gefordert und ebenfalls die Überversorgung kritisiert. 15 Hubschrauber seien zu viel. Eine Bedarfserhebung im Auftrag des Landes hat ja, wie berichtet, ergeben, dass die Versorgung Tirols auch mit 10 bis 13 Medicoptern zu gewährleisten wäre.

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