Polizei ließ in Hallein Drogenring platzen

Symbolbild
Mehr als 90 Anzeigen wurden gegen die Jugendlichen der "Straßenbande 187" erstattet

Die Polizei Salzburg hat vier Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren ausgeforscht, die in Hallein (Tennengau) einen regen Drogenhandel betrieben haben sollen. Insgesamt dürfte das Quartett über ein dreiviertel Jahr hinweg zehn Kilogramm Cannabis im Wert von 100.000 Euro verkauft haben. Außerdem brachten die Verdächtigen 300 Stück gefälschte Speed-Kapseln und falsche LSD-Trips an den Mann.

Polizei ließ in Hallein Drogenring platzen
Halleiner Jugendliche verkauften 10 Kilogramm Cannabis im Wert von 100.000 Euro
Erste Hinweise über einen gut laufenden Suchtgifthandel trudelten im Frühjahr 2015 bei der Polizei ein, auch weil die Burschen mit ihren Taten prahlten und meinten, sie würden gerne einmal im Gefängnis sitzen. Die Verdächtigen sind amtsbekannt, sie waren bereits in der Vergangenheit wegen Straftaten wie Einbruchsdiebstahl und Körperverletzung mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

Arbeitsteilung

Die vier Burschen nannten sich in Anlehnung an eine deutsche Rap-Crew "Straßenbande 187" und traten überwiegend als Gruppe auf. Die Jugendlichen konsumierten selbst starke Drogen und setzten teilweise andere Jugendliche und Abnehmer unter Druck. Das Geschäft führten sie arbeitsteilig durch. Ein 18-jähriger Kochlehrling besorgte Cannabis in großen Mengen und übergab es an seine drei arbeitslosen Mittäter. Diese wiederum verkauften das Gras an zahlreiche jugendliche Abnehmer weiter.

Den Gewinn teilten die Männer untereinander auf. Aufgrund der guten Geschäfte und Kontakte zu Hintermännern verkaufte jeder einzelne zusätzlich noch Cannabis auf eigene Kasse. Da ihnen die Einkünfte aus dem Cannabisverkauf nicht ausreichten, produzierten sie zusätzlich noch gefälschte LSD-Trips und Speed-Kapseln. Statt synthetischer Drogen füllten sie die Verpackungen mit Koffeinpulver und verkaufen sie. Die Kosten dafür betrugen ihren Angaben nach 50 Euro und standen Einnahmen von mehr als 6.000 Euro gegenüber.

Hintermänner

Aus den Gewinn finanzierten sich die Jugendlichen Markenkleidung, Handys und ihren eigenen Drogenkonsum - bis die Polizei im vergangenen Dezember zuschlug. Als Hintermänner und Lieferanten wurden drei Afghanen und ein in München wohnhafter Kosovare ausgeforscht, alle im Alter von 19 bis 21 Jahren. Teilweise hatten die Afghanen auch Kontakt zur Szene im Lehener Park in der Stadt Salzburg.

Drei der Haupttäter waren laut Polizei auch bei einem Einbruchsdiebstahl in ein Jugendzentrum in Hallein dabei, wo sie gemeinsam mit zwei Abnehmern einen Fernseher, eine Playstation samt Spiele und eine Stereoanlage stahlen. Insgesamt erstatte die Polizei mehr als 90 Anzeigen. Bei den Suchtgiftabnehmern handelt es sich unter anderem um 19 Beschäftigungslose, drei Asylwerber und eine Reihe von Schülern und Lehrlingen im Alter von 15 bis 21 Jahren. Die Haupttäter befinden sich laut Polizei nicht in Untersuchungshaft.

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