Rucksack des Vermissten gefunden
Sein Fotoapparat, der Reisepass, ein paar Kleidungsstücke, eingepackt in seinem Rucksack: Die erste Spur zum Verbleib eines 43-jährigen Grazers nach fast drei Monaten ist zugleich auch die, die seiner Familie Sorgen macht.
Anton Koschuh, von Familie und Freunden Toni genannt, verschwand am 22. Juli. Da war der Diplomingenieur gerade in Hamburg. Doch statt mit seinen Kollegen heimzufliegen, entschied er sich, mit dem Zug zurückzufahren. Dann verliert sich die Spur bis Freitag: Da wurde Koschuhs Rucksack neben der Bahnstrecke südlich von Hamburg entdeckt.
Für die Familie, die auf ein Lebenszeichen hofft, ist das nicht die ersehnte Nachricht. „Wir können und müssen uns auch das Schlimmste vorstellen“, schreibt Bruder Max in seinem Internet-Blog. „Wir sind auf negative Meldungen durchaus vorbereitet. Trotzdem haben wir weiterhin die Hoffnung, dass Toni lebt.“
Aktive Suche
Seit Juli ist die Familie des Grazers aktiv auf der Suche nach Hinweisen: In Hamburg wurden Bilder von ihm aufgehängt, im Netzwerk Facebook eine Seite eingerichtet. Max Koschuh betreut zusätzlich einen Blog auf seiner Homepage. „Wir werden weiter hoffen“, betont er im KURIER-Gespräch.
Da der Rucksack an einem Bahnknotenpunkt entdeckt wurde, vermutet er, dass Toni umgestiegen sein könnte. „Möglich, dass er seinen Rucksack vergessen hat und ihn jemand dann aus dem Zug geworfen hat.“ Die Geldbörse des 43-Jährigen war jedenfalls nicht mehr da. „Wir vermuten, dass er seine Geldtasche noch bei sich trägt.“
Die Bundeskriminalamt im deutschen Wiesbaden ermittelt „in alle Richtungen“, wie es heißt.
Unklar bleibt dennoch vorerst, was mit Toni Koschuh passiert sein könnte. So könnte der Naturliebhaber auch die Zugfahrt verworfen haben, um stattdessen entlang des Naturschutzgebietes „Grünes Band“ zu Fuß nach Graz zu wandern. Tatsächlich gab es im August Meldungen, wonach der Grazer in Niedersachsen gesehen worden sein soll.
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