Stechuhr-Skandal: Dienst wird ausgelagert

Zum Jahreswechsel wurde der Betrug am Klinikum Klagenfurt bekannt
Klinikum Klagenfurt: Mitarbeitern droht gerichtliches Nachspiel, Spital wird sich schadlos halten.

Neben dem Verlust ihres Arbeitsplatzes müssen jene acht Mitarbeiter, die am "Stechuhr-Betrug" am Klinikum Klagenfurt beteiligt gewesen sein sollen, mit weiteren Konsequenzen rechnen: Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hat Ermittlungen wegen schweren Betrugs aufgenommen.

Vor sechs Wochen war der Skandal öffentlich geworden: Acht Mitarbeiter des technischen Dienstes, der im Tunnelsystems des Klinikums mit Wartungsarbeiten beschäftigt ist, sollen abwechselnd nicht zur Arbeit erschienen sein. Die Kollegen dürften für die Abwesenden die Stechuhr betätigt haben. Nach einem Hinweis hat die Spitals-Führung die Betroffenen bei ihrem Schwindel gefilmt. Es kam zu einvernehmlichen Kündigungen, zwei Mitarbeiter standen kurz vor der Pensionierung.

Nun liegt der Akt bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. "Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet, auch die Höhe des Schadens wird festgestellt", sagt ein Sprecher. Das Klinikum schätzt ihn auf 20.000 Euro. "Aber erst durch die Einvernahmen der Kriminalisten wird klar werden, wie lange der Betrug letztlich gelaufen und wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Und dann werden wir uns am Rechtsweg bei den Betroffenen schadlos halten", betont Karl Cernic, kaufmännischer Direktor des Klinikums. Immerhin könnte der Stechuhr-Trick jahrelang angewandt worden sein.

Vorübergehend wurden Mitarbeiter aus anderen Abteilungen hinzugezogen, um den Betrieb in dieser Logistik-Abteilung aufrecht zu erhalten. Das Spital zieht jedoch Konsequenzen aus der Causa. Cernic: "Wir werden diese unterirdischen Wartungsaufgaben nicht mehr vom eigenen Personal durchführen lassen, sondern an eine Fremdfirma vergeben."

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