Sommerreisezeit: Heuer deutlich mehr Staus
Der ÖAMTC erwartet während der heurigen Reisezeit deutlich mehr Staus in Österreich als im Vorjahr. Grund dafür seien nicht nur Engstellen und Veranstaltungen, man müsse auch längen Grenzwartezeiten einkalkulieren. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verstärkten ihr Angebot um 15.000 Sitzplätze.
"Wir rechnen mit Staus auf der A4 vor Nickelsdorf. Im Rückreiseverkehr nach Deutschland werden an den Übergängen Walserberg (A1), Kufstein-Kiefersfelden (A12) sowie bei Suben (A8) beträchtliche Wartezeiten entstehen", prognostizierte Alfred Obermayr vom ÖAMTC am Mittwoch. Zudem könnte auch an weiteren Grenzen - etwa am Brenner (A13) oder beim Karawanken Tunnel (A11) - kontrolliert werden, ohnehin als Stau-Hotspots geltende Verbindungen würden dann noch stärker belastet.
ÖAMTC: Ende Juli "besonders heftig"
Wie jeden Sommer stellen Engstellen auf den Transitrouten eine Geduldsprobe für Reisende dar. "Besonders heftig" wird laut ÖAMTC das Wochenende von 30. und 31. Juli, wenn in Bayern und Baden-Württemberg die Ferien beginnen und gleichzeitig die ersten Urlauber bereits die Heimreise antreten. Im Rückreiseverkehr wird es am zweiten und dritten August-Wochenende "so richtig eng", wenn zunächst Nordrhein-Westfalener und dann u.a. Tschechen, Holländer und Polen aus dem Urlaub zurückkommen. Im Osten Österreichs enden die Ferien am ersten September-Wochenende.
Von 1. bis 10. Juli werden auf der Weststrecke von den ÖBB rund 10.000, auf der Südstrecke mehr als 3.500 und auf der Tauernbahn rund 1.200 zusätzliche Sitzplätze bereitgestellt. Auf der Weststrecke stehen zusätzliche 140 Pkw-Plätze in Autoreisezügen zur Verfügung. Die ÖBB betonten am Mittwoch: "Reservierungen sind der beste Gradmesser für die Zugplanung."
In beliebten Urlaubsländern ist Unfallrisiko höher
Mit dem Ferienbeginn startet am Wochenende die Sommerreisezeit. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hat am Mittwoch darauf hingewiesen, dass in beliebten Urlaubsländern wie Kroatien (Bild) und Griechenland das Unfallrisiko im Straßenverkehr höher ist als in Österreich. Der ÖAMTC warnte wiederum, dass sich die meisten Unfälle mit Kindern zwischen Mai und August ereignen.
So kamen im Vorjahr in Kroatien pro Million Einwohner 82 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Höher war die Anzahl der Verkehrstoten pro Million Einwohner nur in Bulgarien (98), Rumänien und Lettland (jeweils 95). Auch in Griechenland (74), Tschechien (70) und Ungarn (66) ist die Opferzahl höher als in Österreich, wo pro Million Einwohner 56 Verkehrstote zu beklagen waren. In Norwegen kamen pro Million Einwohner 23 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Schweden 27 und in Dänemark 31.
2012 bis 2015 war der Juni laut Statistik Austria mit mehr als 300 Kinderunfällen der Monat mit den häufigsten Unfällen, knapp dahinter Juli und Mai. "Vor allem Kinder im Kindergarten- und Volksschulalter sehen, hören und reagieren noch nicht so gut wie Erwachsene", betonte ÖAMTC-Psychologin Marion Seidenberger. Autofahrer sollten sich der geringen Risiko- und Gefahrenwahrnehmung von Kindern bewusst sein.
Jeder vierte Wiener verbringt Urlaub zu Hause
Im Rahmen der Umfrage, deren Ergebnisse die Kammer am Mittwoch via Presseaussendung mitteilte, wurden die konkreten Ferienvorhaben von 500 Wienern über 15 Jahre eruiert: Während ein Viertel in der Stadt verweilt, werden 28 Prozent zumindest die Stadtgrenze passieren. Sie verbringen ihren Urlaub in Österreich. 36 Prozent der Befragten planen eine Reise in Europa, neun Prozent zieht es weiter in die Ferne. Weitere neun Prozent werden in diesem Sommer überhaupt keinen Urlaub machen.
Die Kammer betonte in der Aussendung, dass vor allem die Schanigärten ein "notwendiger Umsatzturbo" für die Gastronomie seien. Denn immerhin drei Viertel der Befragten hätten angegeben, im Sommer häufiger in Lokale zu gehen, in denen es Open-Air-Sitzgelegenheiten gibt. In Summe würden die Wiener während der Sommermonate 183 Millionen Euro in ihre Freizeitgestaltung investieren.
Kommentare