Snowboarder erfroren, Frau von Lawine mitgerissen

Tiefe Trauer um Rainer L.: Der Familienvater erfror im Schnee.
39-jähriger Familienvater offenbar aus Erschöpfung eingeschlafen.

Fassungslosigkeit herrscht in Seitenstetten, Niederösterreich. Familienvater Rainer L. war bei einem tragischen Unfall in Maria Alm (Salzburg) ums Leben gekommen. Der begeisterte Snowboarder wollte Samstagabend im freien Gelände ins Tal fahren, als er im Tiefschnee stecken blieb. Der Mostviertler hat dann die Entscheidung getroffen, den Weg zu Fuß fortzusetzen. Dabei dürfte er aus Erschöpfung eingeschlafen sein. Als ihn die Rettungskräfte am Sonntag fanden, war der 39-Jährige schon erfroren.

"Wir trauern um einen ausgezeichneten Mitarbeiter, der bei seinen Kollegen sehr beliebt war", sagt Ingrid Verschnik vom Autohaus Pruckner aus Wieselburg, wo L. gearbeitet hatte. Der Mostviertler war mit einem Autoclub in Maria Alm, um dort ein paar Tage auf der Piste zu verbringen.

Bei einer Skitour in der Steiermark ist am Sonntag eine 34-jährige Frau ums Leben gekommen. Sie war alleine von der Hochwurzen über das Rossfeld auf die Guschen unterwegs. Bei der Abfahrt wollte sie offenbar der Aufstiegsspur folgen. Im dichten Nebel geriet die Frau jedoch vom Weg ab, wurde von einem Schneebrett mitgerissen und gegen einen Baum geschleudert.

Bei der 34-Jährigen handelt es sich bereits um das 22. Lawinenopfer des heurigen Winters – damit wird die Zahl des Vorjahres (13) deutlich überschritten. Im langjährigen Schnitt sterben pro Winter 25 Menschen bei Lawinenabgängen. Gestiegen ist auch die Zahl der bekannt gewordenen Lawinenunfälle, die in der heurigen Saison bisher bei 91 liegt. In der vergangenen Saison waren es mit Stichtag 22. Februar 67. Das geht aus Daten der Alpinpolizei hervor.

Weniger Tote auf Pisten

Daraus lassen sich aber auch positive Trends ablesen. Sowohl die Zahl der Pistenunfälle, als auch jene der Menschen, die dabei ums Leben kamen ist in der bisherigen Wintersaison vergleichsweise gering. Im Vorjahr waren in Skigebieten um diese Zeit bereits 29 Menschen ums Leben gekommen, heuer sind es 16. Die Zahl der Unfälle ging von 2389 auf 1882 zurück. Und auch wenn einige Aufsehen erregende Fälle zuletzt den Fokus auf Unfälle mit Fahrerflucht fallen ließen – etwa jener, bei dem eine Frau einem Siebenjährigen in Kärnten übers Gesicht fuhr: Die Fahrerflucht-Quote bei Kollisionsunfällen auf der Skipiste stagniert seit Jahren laut Alpinpolizei auf "relativ hohem Niveau" bei etwa 20 Prozent.

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