Skurriler Streit um eine Hecke

Skurriler Streit um eine Hecke
Ein Nachbar und Arzt streitet mit Michelhausens Bürgermeister Rudolf Friewald erbittert um eine Hecke.

Ein skurriler Nachbarschaftsstreit macht in Michelhausen, Bezirk Tulln die Runde. Die Sache – es geht um eine gerodete Hecke – wäre kaum der Rede wert, wären die Proponenten keine örtlichen Honoratioren: Josef Fallbacher, angesehener Alternativmediziner mit Praxis in Wien liegt mit Bürgermeister Rudolf Friewald im Clinch.

Beide wohnen im Ortsteil Pixendorf, wenige Häuser voneinander entfernt. Dort betreibt Friewald mit einem Partner auch ein Biomasse-Heizwerk. Friewald ersuchte Familie Fallbacher, Fernwärme-Rohre für sein Heizwerk über ihr Grundstück legen zu dürfen – und holte sich eine Abfuhr.

Da in Pixendorf gerade neue Telekom-Kabel verlegt werden, entschied sich Friewald als Ortschef für eine andere Lösung: Er ließ zwischen Siedlungsstraße und  dem Grundstück der Fallbachers eine Künette graben, um dort Fernwärmeleitung und Telefonkabel zu verlegen.

Rodung

Der Streifen zwischen Straße und Grundstücksgrenze gehört der Gemeinde – allerdings stand hier seit Jahr und Tag eine von Familie Fallbacher gepflanzte Hecke. Um Platz für die Künette zu bekommen, ließ Friewald die Hecke kurzerhand roden.

"Reine Willkür, weil wir die Querung unseres Grundstücks verweigert haben", schäumt Fallbacher. Er ortet eine Schikane des Bürgermeisters: "Das Nachbargrundstück gehört Friewalds Bruder; dort wurde nicht gerodet." Zudem gebe es einen Bescheid, der beeinsprucht und vom Gemeindevorstand aufgehoben wurde. "Die Hecke wurde trotz unseres Einspruchs vor Ablauf der Fritz gerodet", sagt Fallbacher. Seine Familie hat Besitzstörungsklage gegen die Gemeinde eingebracht.

Friewald sieht die Sache entspannt: "In dem aufgehobenen Bescheid ging es lediglich um die Kosten der Rodung, das müssen wir zivilrechtlich klären." Auch entlang des Grundstücks seines Bruders werde noch gegraben, sagt Friewald: "Was Herr Dr. Fallbacher nicht versteht: Es geht nicht um meinen Betrieb, sondern um neue Telekom-Kabel für Pixendorf."

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