Skilift-Projekt: Ein neuer Anlauf ist erforderlich

Wenig Licht sehen die Beamten der Kärntner Landesregierung hinsichtlich eines positiven Bescheids für das 75-Millionen-Projekt am Mölltaler Gletscher.
Unterlagen für das Millionenprojekt am Mölltaler Gletscher werden als unvollständig eingeschätzt.

Das Hick-Hack um das 75-Millionen-Projekt am Mölltaler Gletscher in Kärnten samt Hoteldorf und Talabfahrt geht in die nächste Runde. Bekanntlich haben die Projektwerber, Lift-Kaiser Heinz Schultz und Unternehmer Hans Peter Haselsteiner, am 1. September die Pläne für die Skipiste eingereicht. Seitdem prüfen die Sachverständigen der Kärntner Landesregierung die Unterlagen. Einmal mehr werden diese als unvollständig eingeschätzt, daher wird der Antrag zurückgewiesen und ein neuer Anlauf ist notwendig.

Aktuell beschäftigt sich der Naturschutzbeirat mit der Frage, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) vonnöten ist. Laut KURIER-Informationen kann der Beirat diese Feststellung nicht finalisieren, weil die Unterlagen zur Talabfahrt und zum Liftprojekt nicht ausreichen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde das Projekt zurückgewiesen, hört man aus Regierungskreisen.

Das würde zwar nicht das Aus des Vorhabens bedeuten, aber die Sache würde von vorne beginnen, die Investoren müssten ihre Pläne erneut überarbeiten, korrigieren und letztlich nachreichen.

Für FPÖ-Obmann Christian Ragger käme der negative Bescheid der Beamten gar nicht überraschend. "So lange die Naturschutzverordnung nicht aufgehoben ist, gebe ich dem Antrag keine Chance. Wenn ein Bebauen laut Naturschutzverordnung untersagt ist, wird jedes eingereichte Projekt negativ zu bescheiden sein", sagt er.

Team-Stronach-Landesrat Gerhard Köfer fordert, dass man gemeinsam an einer positiven Lösung arbeiten möge. "Die Beamten sollen nicht "Nein" sagen, sondern den Investoren einen möglichen Weg aufzeigen. Ansonsten dreht sich die Sache ja ewig im Kreis", sagt Köfer.

Petition des WWF

Gegenwind bekommt das Projekt unterdessen auch von der Umweltschutz-Organisation WWF. Auf der Homepage gibt es eine Petition "Stoppt die Talfahrt des Naturschutzes in der Kleinfragant". Die Kleinfragant sei ein einzigartiges Hochtal, das wegen seines Pflanzenreichtums zu den wertvollsten Gebieten der Zentralalpen zähle, heißt es. "Für den WWF sind die Auswirkungen auf die betroffenen Schutzgebiete als auch auf die Rechtssicherheit für den Naturschutz in Österreich derart gravierend, dass wir dieses Projekt strikt ablehnen", betont WWF-Naturschutzexperte Michael Zika.

Der Fahrplan steht, versicherte Tirols Umweltlandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) zuletzt. Bis Ende September soll klar sein, in welchem Umfang die Isel und ihre Zubringer in Osttirol unter Natura-2000-Schutz gestellt werden. Die Bürgermeister der Region wollen mit allen Mitteln verhindern, dass das Gebiet zu groß ausfällt. Am Montag präsentierten sie eine Umfrage, laut der zwei Drittel der Bevölkerung in den betroffenen Orten gegen eine großflächige Ausweisung sind.

Die wäre nach Ansicht von Andreas Köll (ÖVP), Sprecher des Planungsverbandes, auch fachlich nicht gerechtfertigt. Man würde das gegebenenfalls auch „europarechtlich prüfen lassen“ und Volksbefragungen zu dem Thema starten.

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