Senioren am Steuer: Schwachstelle Kreuzung

Ist ein Autofahrer als Rentner noch fit genug? In der Regel schon, meinen Experten. Viele neigen jedoch zur Selbstüberschätzung.
Senioren punkten mit Erfahrung, doch ihre Schwachstelle sind Abbiege- und Kreuzungssituationen.

Das Risiko, als Verkehrsteilnehmer mit 65 und mehr Jahren zu verunglücken, ist geringer als bei anderen Altersgruppen. Senioren punkten mit Erfahrung, Routine und defensiver Fahrweise, ihre Schwachstelle sind Abbiege- und Kreuzungssituationen. Darauf machte der ÖAMTC am Dienstag in einer Aussendung aufmerksam.

"Beim Pkw-Kauf sollte man deshalb besonders auf eine gute Rundumsicht achten. Die ist an Kreuzungen enorm wichtig", erklärte David Nose, Verkehrssicherheitsexperte des Autofahrerclubs. Er plädiert außerdem für eine Minimierung der Komplexität im Straßenraum: Eine einfache und übersichtliche Gestaltung von Kreuzungen wäre eine effektive Möglichkeit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit. Verkehrsrelevante Informationen sollten in adäquater Größe, Helligkeit und Dauer dargeboten werden. Entscheidend sei auch das Ausmaß der Informationen. 'Schilderwald', Werbungen am Straßenrand, aber auch die Informations- und Warnsysteme in den Fahrzeugen sollten so weit wie möglich reduziert werden.

Die Generation 65+ hat allerdings im Vergleich zu jüngeren Altersgruppen ein erhöhtes Risiko, bei Unfällen verletzt und getötet zu werden. Die physische Widerstandskraft lässt nämlich mit zunehmendem Alter nach. "Die wohl beste Interventionsmöglichkeit sind moderne, crashsicher konstruierte Fahrzeuge mit effektiven Sicherheitsassistenten sowie einer verstärkten Fahrzeugstruktur", erklärte ÖAMTC-Experte Nose. Er hält es auch sinnvoll, älteren Verkehrsteilnehmern zielgerichtet Informationen bereitzustellen, um Wissenslücken bei rechtlichen Änderungen oder technische Entwicklungen bei Fahrzeugen und Infrastruktur zu schließen.

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