Security im Amt: Maßnahme zeigt Wirkung

Seit der Sicherheitsbeamte Dienst versieht, gibt es keine Übergriffe
Sicherheitsbeamter patrouilliert in der Behörde. Das Pilotprojekt wird zur fixen Einrichtung.

"Wenn Bürger während des Behördengesprächs geladene Waffen auf den Tisch knallen oder Morddrohungen aussprechen, muss man reagieren", sagt Stefan Mauthner, Leiter des Sozialamtes Klagenfurt. Die Stadt hat reagiert: Seit Freitag patrouilliert dort ein Sicherheitsbeamter, seitdem gibt es keinerlei Übergriffe mehr.

Dietmar Hübner schlendert durch die Gänge in der Klagenfurter Bahnhofstraße, grüßt die städtischen Bediensteten sowie Passanten, öffnet hilfsbereit die Türen. Der Angestellte einer Security-Firma wirkt offensichtlich durch seine Präsenz deeskalierend. "Ich musste nie eingreifen, es gab seit meinem Dienstantritt keine Vorfälle", sagt Hübner, der hier wochentags während des Parteienverkehrs von 8 bis 13 Uhr seinen Dienst versieht.

Bisher galt die Klagenfurter Sozialabteilung als Brennpunkt der Emotionen und Aggressionen. "Fünf Jahre lang stieg die Zahl der verbalen Übergriffe stetig an. Aber dabei blieb es nicht: Die Menschen ließen Messer aufblitzen, ein Mann hat wie ein Besessener 20 Mal in den Türstock gestochen. Höhepunkt war kürzlich eine Morddrohung, die von einem enthafteten, aber rechtskräftig verurteilten Mörder ausgesprochen wurde", sagt Amtsleiter Mauthner. Diese Tat wird strafrechtlich verfolgt.

Oft geht es ums Geld

Beschimpfungen seien sowieso an der Tagesordnung gewesen. Hauptsächlich entwickelten sich Streitgespräche bezüglich der Höhe der Auszahlungsbeträge diverser Sozialleistungen. "Seit der Securitydienst vor der Tür steht, herrscht Ruhe, das Aggressionspotenzial der Bürger hat abgenommen", unterstreicht Mauthner.

Sozialstadtrat Jürgen Pfeiler (SPÖ) sieht sich in seinem Plan bestätigt, das ursprünglich bis Februar befristete Pilotprojekt zu einer fixen Einrichtung werden zu lassen und auf andere Abteilungen auszuweiten. "Diese präventiven Schritte würden sich neben baulichen Veränderungen auch für weitere Ämter eignen", ist Pfeiler überzeugt. Vorerst sind 50.000 Euro pro Jahr für die Sicherheitsleistungen der Security-Firma budgetiert.

Eine zeitlich begrenzte Maßnahme ist bereits fixiert: Im Foyer des Rathauses wird von 1. bis 31. Dezember ebenfalls ein Sicherheitsbeamter präsent sein.

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