Schwarze Serie: Tödlicher Absturz bei Flugschau

Für den Piloten kam jede Hilfe zu spät.
Ein 50-jähriger Berufspilot verlor aus ungeklärter Ursache die Kontrolle über den Doppeldecker.

Es ist eine schwarze Serie, von der die Kunstflug-Szene in den vergangenen Tagen weltweit heimgesucht worden ist. Bei Flugschauen in England und in der Schweiz sind vor mehr als einer Woche ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Und am Freitag verunglückte im US-Bundesstaat New York ein Kunstflieger am Tag vor der Show während eines Trainingsflugs.

Am Sonntagnachmittag traf es auch eine Veranstaltung in Österreich. Bei der zweitägigen Flugshow auf dem Flugplatz Friesach-Hirt in Kärnten stürzte um 14.42 Uhr plötzlich ein Flugzeug vom Himmel. Der Pilot dürfte sofort tot gewesen sein.

„Das Unglück ist direkt über der Landebahn passiert“, sagt Marianne Makoru, Kommandantin der Polizeiinspektion Friesach. Der Kunstflugpilot habe zunächst einen Steigflug unternommen und seine Maschine dann sinken lassen. Dabei dürfte er die Herrschaft über die Doppeldeckermaschine des Typs „Pitts Special“ verloren haben. Sie schlug begleitet von einem lauten Knall auf dem Boden auf.

„Zu dem Zeitpunkt haben sich etwa 500 Zuschauer vor Ort befunden. Sie hielten sich aber alle in der gesicherten Zone auf, sodass für sie keine Gefährdung bestand“, betont Makoru. Sofort herbeigeeilte Rettungskräfte konnten dem 50-Jährigen nicht mehr helfen, er erlitt tödliche Verletzungen. In der Maschine befanden sich keine weiteren Personen. Der aus Völkermarkt stammende Berufspilot hinterlässt zwei minderjährige Kinder. Der Kärntner galt in Kunstfliegerkreisen als erfahrener Pilot. Er nahm bereits seit Jahren ohne irgendwelche Zwischenfälle an Flugshows teil.

„Die genaue Unfallursache muss erst noch geklärt werden, Fremdverschulden kann man beim derzeitigen Stand der Ermittlungen aber ausschließen“, sagt Makoru.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich jedenfalls keine anderen Flugzeuge in der Luft und es herrschten auch beste Wetterbedingungen. Die Untersuchungen der Flugunfallkommission werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch die Kriminalpolizei ermittelt. Makoru: „Die Veranstaltung ist nach dem Absturz sofort abgebrochen worden.“ Die Unglücksstelle wurde großräumig abgesperrt.

Zwei tote Paragleiter

Tödlich endeten am Wochenende auch zwei Flugunfälle mit Gleitschirmen in Tirol. Zwei deutsche Touristen starben. Eine 53-jährige Frau dürfte am Freitag in der Wildschönau (Bezirk Kufstein) während des Fluges aus dem Gurtzeug gerutscht sein, sie stürzte ab, jede Hilfe kam zu spät. Polizeiangaben zufolge fiel sie aus rund 100 Metern Höhe auf den Boden. Zeugen beobachteten, dass sie lange an den Bremsleinen gezogen und sich nicht in das Gurtzeug gesetzt hatte.
Am Samstag starb ein 27-jähriger Mann nach einem Absturz mit dem Gleitschirm in Kössen (Bezirk Kitzbühel) im Krankenhaus. Er geriet bei einem Spiralflug über dem Unterberg in Schwierigkeiten.

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