Schnäppchenjagd im Schlussverkauf

Ein 490 PS starker Ferrari F430 Scuderia F1 ist hingegen noch zu haben.
Mit dem Verkauf von diversen Luxusgütern nimmt die Abbaugesellschaft Millionen ein.

Fünf Millionen Euro legte ein finanzkräftiger Deutscher für ein Bio-Diesel-Werk in seinem Heimatland hin; 3,9 Millionen bezahlte ein Kroate für die Luxusyacht "Vessels Maiora 29", die zehn Betten und vier Badezimmer zu bieten hat; 81.000 Euro war einem italienischen Motorsportfan ein Ferrari F430 Scuderia (490 PS) wert – dabei handelt es sich nur um eine kleine Auswahl von gepfändeten Gütern, die die Hypo-Abbaugesellschaft Heta Asset Resolution auf ihrer Internet-Homepage feilbietet (mehr zur Hypo lesen Sie auf Seite 2).

Sicherheit

Besagtes Unternehmen ist im Eigentum der Republik Österreich. Sie hat den gesetzlichen Auftrag, den notleidenden Teil der 2009 verstaatlichten Hypo Alpe Adria so effektiv und wertschonend wie möglich zu verwerten. Dabei handelt es sich um Besitz von Leasingfirmen oder Kreditnehmern des ehemaligen Kärntner Bankinstituts, das zahlungsunfähig wurde. Die Hypo hatte die Vermögenswerte als Sicherheiten einkassiert.

Seit Mais 2013 herrscht Ausverkauf, es werden im Internet Yachten, Luxusautos, Motorräder, Busse oder Maschinen angeboten. Im Vorjahr wurde dieses Angebot durch rund 200 Grundstücke und Immobilen ergänzt.

Schnäppchen wie der Seat Ibiza, Baujahr 2003, haben Seltenheitswert. Wobei sich der Preis von 720 Euro relativiert, wenn man den Kilometerstand (355.000) betrachtet. Um 300.000 km weniger hat der rote Ferrari F430 heruntergespult, der noch um 98.820 Euro zu haben ist. Wer hingegen an einem Lagerhaus in Concamarise in Italien Interesse hat, sollte auch 7,15 Millionen Euro erübrigen können. Seit 14. November 2014 hat sich niemand für die 15.720-Quadratmeter-Halle erwärmen können.

Da kommt das 36-Zimmer-Hotel in Zlatibor (Serbien) um 3,4 Millionen schon billiger. Oder das 88-Quadratmeter-Appartment in Sofia – fast neuwertig aus dem Jahr 2010 und um 87.200 Euro vielleicht sogar erschwinglich.

Feilschen verboten

Gefeilscht wird beim Verkauf der Vermögenswerte übrigens nicht. "Die angegebenen Summen sind Fixpreise – nicht verhandelbar", klärt Alfred Autischer, Pressesprecher der Heta Asset Resolution, auf. "Der Preis für jedes Asset (Vermögen, Anm.) wurde durch unabhängige Gutachter nach Marktstudien festgelegt. Es handelt sich um gute Preise", ergänzt er.

1800 Vermögenswerte wurden in den letzten eineinhalb Jahren veröffentlicht, 1400 davon fanden bereits einen Abnehmer. "Rund 50 Millionen Euro konnten damit inzwischen lukriert werden", betont Autischer.www.aaaplatform.com

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