Notquartier für Bettler gefunden

Bettler, Bettler in Wien
Ein Haus in der Rudolf-Biebl-Straße in Lehen soll künftig rund 35 Personen Platz bieten

Das seit mehreren Monaten gesuchte Notquartier für Bettler in der Stadt Salzburg ist gefunden. Ein nahezu leer stehendes Haus in der Rudolf-Biebl-Straße im Stadtteil Lehen wird jetzt baulich adaptiert und soll im Lauf des November geöffnet werden und dann rund 35 Armutsmigranten Platz bieten, teilte die Caritas am Donnerstag mit. Die Unterkunft wird „Arche Nord“ heißen.

Im Hochparterre des Hauses werden vier Wohnungen zusammengelegt, um Platz für rund 35 Personen zu schaffen. „Nächstes Jahr wird es dann im Zuge der Erneuerungen abgerissen werden“, sagt Edda Böhm-Ingram, Bereichsleiterin Soziale Arbeit der Caritas Salzburg. Eigentümer des Hauses sind die Kommunale Liegenschaftsverwaltung von gswb und Stadt Salzburg. In diesem Haus ist derzeit noch eine Wohnung belegt, die Übersiedelung erfolgt Mitte Dezember.

Die Bewohner sowie die Nachbarn der Nebenhäuser wurden vorinformiert, in zwei Wochen wird es zudem eine Anrainerversammlung geben.

Die Freude bei den Anrainern hält sich erwartungsgemäß in Grenzen. Franziska S. wohnt um die Ecke in der Strubergasse. Bettler möchte sie in ihrem Viertel nicht haben. „In Lehen haben wir ohnehin schon einen hohen Ausländeranteil, und jetzt holt man auch noch die Bettler her. Das hier ist ein Wohngebiet mit vielen Kindern und alten Leuten. Ich sehe das als Bedrohung.“
Mustafa T., Schneidermeister, ist selbst 1971 nach Österreich geflüchtet und hat sich hier ein Geschäft aufgebaut. Er befürchtet, dass bei ihm eingebrochen werden könnte.

Und Rudolf F., der ein Feinkostgeschäft hat, schlägt vor: „Wenn die Herren Politiker die Bettler so gerne haben, sollen sie sie doch in ihr Wohngebiet einladen.“

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