Sabotage: Unbekannter lockert Reifen

Bei Maria Schuster-Pletz wurden die Radmuttern gelöst
Wiederholungstäter. Bereits vier Fälle sind bekannt, Bevölkerung ist verunsichert.

"Ich befand mich in Lebensgefahr. Hätte ich das Hinterrad bei voller Fahrt auf der Autobahn verloren, wäre es jetzt vorbei mit mir", sagt Maria Schuster-Pletz. Die Frau war mit dem Auto aus ihrer Gemeinde Reichenfels bei Bad St. Leonhard (Bezirk Wolfsberg) nach Graz gefahren, als der Wagen plötzlich unlenkbar wurde, die Bremsen versagten. Es stellte sich heraus, dass das linke Hinterrad nur noch an einer einzigen Radmutter hing. Gelöst wurden die fehlenden drei wohl von einem unbekannten Saboteur, der in Reichenfels bereits mindestens drei Mal zugeschlagen hat.

Während zwei Betroffene die Havarie bereits bei Fahrtantritt bemerkten, lenkte Schuster-Pletz ihren Wagen über 80 Kilometer bis Graz, ehe Probleme auftraten. "Ich hatte Mühe, das Auto zu stoppen. Der verständigte Pannenfahrer sagte, so etwas habe er noch nie gesehen, denn drei Muttern fehlten", berichtet die Keramikerin.

Weil es sich bereits um den dritten Akt von Sabotage in Reichenfels handelt, sind die 1900 Einwohner verunsichert. "In Zukunft werde ich in der Früh die Radmuttern kontrollieren", kündigt Josef Baumgartner an. "Wir sind aufgeregt, weil keiner weiß, ob der Unbekannte erneut zuschlägt", fügt Inge Kopp hinzu. Winfried Rausch glaubt, dass es weit mehr Opfer gibt: "Man hört, dass mehrere Menschen lose Radmuttern bemerkt, das jedoch auf einen schlampigen Reifenwechsel zurückgeführt haben. Anzeige wurde nicht erstattet." Ein weiterer Fall, wonach zehn Radmuttern an den Hinterreifen eines Fahrzeugs gelockert wurden, ist aus Wolfsberg bekannt. Die Polizei untersucht, ob es einen Zusammenhang gibt.

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