Früchte werden früher reif

Früchte werden früher reif
Kastanien, Marillen, Holunder haben die früheste Fruchtreife seit 1946.

Auch wenn er immer wieder weggeredet wird, es gibt einen Klimawandel. So zeigen in den letzten 15 Jahren viele Pflanzen auf Grund der Klimaänderung die früheste Fruchtreife seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 1946. Dazu gehören etwa Früchte wie Rosskastanie, Rote Johannisbeere, Schwarzer Holunder und Marille.

Heuer sind die Früchte vieler Pflanzen schon wieder sehr früh reif, momentan etwa die Rosskastanie. Die Abteilung für Phänologie an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) untersucht, wie Pflanzen und Tiere auf Wetter und Klima reagieren. „Die Fruchtreife vieler Pflanzen ist heuer um 12 bis 20 Tage früher als in den 60er- und 70er-Jahren", sagt Helfried Scheifinger, Phänologe an der ZAMG. "Die Fruchtreife der Marille zum Beispiel erreichte heuer den viertfrühesten Termin seit Beginn der kontinuierlichen Aufzeichnungen im Jahr 1946. Die Fruchtreife der Roten Johannisbeere lag auf Platz acht und jene des Schwarzen Holunders auf Platz drei der frühesten Termine seit 1946."

Trendumkehr in den 1980ern

Der starke Trend zu früheren Eintrittszeiten der Fruchtreife verläuft ähnlich wie der Anstieg der Temperatur in den letzten Jahrzehnten und ist somit ein Indikator für den Klimawandel, sagt Scheifinger: „Der starke Trend zur früheren Fruchtreife begann in den 1980er Jahren und hörte etwa mit dem Jahr 2000 auf." Seither seien die Zeiten der Fruchtreife auf einem sehr frühen Niveau geblieben. Die letzten 15 Jahre seien in der Entwicklung der Pflanzen daher die frühesten der gesamten Beobachtungsperiode seit 1946. Die Laubverfärbung und der Blattfall hingegen verschieben sich zu etwas späteren Zeitpunkten, sodass sich die Vegetationsperiode insgesamt verlängert.

Auch der kürzlich präsentierte erste österreichische „Sachstandsbericht Klimawandel“ beschreibt ähnliche Phänomene. Sollte der Ausstoß des klimaschädlichen nicht drastisch verringert werden, droht bis zur Jahrhundertwende ein Temperaturanstieg um durchschnittlich 3,5 Grad. Seit 1880 ist es laut den Experten schon um zwei Grad wärmer geworden – das ist doppelt so viel wie der weltweite Temperaturanstieg. Vor allem Landwirte und die Tourismusbranche sind davon betroffen.

Wer noch ein paar spätsommerliche Sonnenstrahlen tanken möchte, der sollte sich ranhalten. Laut Prognose der Meteorologen von Ubimet wird es spätestens mit Anfang der kommenden Woche nämlich wieder merklich kühler.

Am Freitag hält sich im Süden und Osten anfangs stellenweise Hochnebel, der sich bis Mittag meist auflöst. Sonst scheint häufig die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen ein paar Wolken auf, am Abend sind vom Bregenzerwald bis zum Dachstein einzelne Schauer und Gewitter möglich. Bei leichtem Südföhn wird es warm, 18-27 Grad.

Am Samstag ziehen zunächst im Donauraum und nördlich davon einzelne Regenschauer durch, tagsüber scheint dann überall zumindest zeitweise die Sonne. Am Nachmittag bilden sich vom Bergland einige Schauer und Gewitter. Am ehesten trocken bleibt es von der südlichen Steiermark bis zum Neusiedler See. Bei mäßigem bis lebhaftem Westwind weiterhin warm: 20-27 Grad.

Am Sonntag gehen in den Nordalpen dann schon am Vormittag Schauer nieder, die sich im Tagesverlauf auch auf den Osten und Süden ausbreiten. Dabei sind auch einzelne Gewitter mit dabei. Die Temperaturen bewegen sich von Nord nach Süd zwischen 17 und 25 Grad.

In der Nacht auf Montag erreicht uns aus heutiger Sicht eine kräftige Kaltfront mit der die spätsommerliche Phase zu Ende geht und sich merklich kühleres Wetter einstellt. Am Vormittag regnet es verbreitet und an der Alpennordseite auch kräftig, dabei sinkt die Schneefallgrenze auf 2000 bis 1700m ab. Ab Mittag lockert es im Osten mit kräftigem Nordwestwind auf und es wird trocken, im Süden gibt es zwischen Schauern und Gewittern voraussichtlich auch ein paar sonnige Abschnitte. Höchstwerte: 10-20 Grad.

Aller Voraussicht verläuft der Dienstag im Osten bei starkem Nordwestwind windig und leicht wechselhaft. Im Süden und Westen scheint hingegen tagsüber häufig die Sonne. Temperaturen: 10-20 Grad, am kühlsten im Waldviertel, am wärmsten im Inntal und Osttirol.

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