Rätselraten um Investorengruppe wenige Tage vor Abriss der Wörthersee-Bühne

Hat das letzte Stündlein für die Seebühne geschlagen oder wird man hier noch Großproduktionen sehen?
Scheider will Rückbau im letzten Moment stoppen. Messen haben kein Angebot vorliegen.

Alles war fixiert, vereinbart, abgesegnet. Doch die Tausenden Fans bei der Starnacht auf der Wörthersee-Bühne, die Bilder, die über die TV-Schirme flatterten, die begeisterten Zuschauer im Public-Viewing-Bereich, haben bei der FPÖ Klagenfurt für einen Meinungsumschwung gesorgt. Und somit ist unklar, ob das Objekt nächste Woche tatsächlich rückgebaut wird.

Treibende Kraft pro Wörthersee-Bühne ist Bürgermeister Christian Scheider (FP). Auf Landesebene erhält er nur Unterstützung von seinem Parteikollegen Christian Ragger. Immerhin wurden Hunderttausende Euro an Subventionen ausgeschüttet und das Land ist froh, diese Sorge los zu sein. Aktuell sind die Kärntner Messen für das ungeliebte Kind verantwortlich.

In einem weiteren Schritt hat die Stadt beschlossen, dass die Tribünen abgerissen werden und nur mehr die Plattform bespielt werden soll. Die Immobilien Verwaltung Klagenfurt (IVK), eine Tochtergesellschaft der Stadt, werde den Kärntner Messen mit 1. August die "Mini-Bühne" um 60.000 Euro abkaufen, lautet ein Beschluss des Klagenfurter Stadtsenats.

Symbolischer Euro

Noch gehört das Objekt in seiner vollen Pracht also den Messen. Und für deren Geschäftsführer Erich Hallegger ist die weitere Vorgangsweise klar: "Ich habe einen eindeutigen Beschluss der Generalversammlung. Am Montag beginnt der Abbau der Bühne, dazu bin ich sogar verpflichtet. Und am Mittwoch transportiert eine Firma zum symbolischen Preis von einem Euro die Teile ab." Und genau das will Scheider fünf Minuten vor zwölf verhindern . "Das Land ist gefordert, dem massiven Wunsch der Bevölkerung nachzukommen, die Seebühne in der bestehenden Form zu belassen", sagt Bürgermeister Christian Scheider. Das Land müsse gemeinsam mit der Wirtschaftskammer in den Gremien der Messe für eine Erhaltung der Seebühne sorgen.

Scheider glaubt, dass gar keine Subventionen mehr nötig seien: "Es gibt eine Investorengruppe, die der Messe ein Angebot für den weiteren Betrieb ohne öffentliche Mittel unterbreitet haben." Auf Nachfrage des KURIER spricht Scheider sogar von "mehreren Gruppen, unter anderen eine Investorengruppe aus Wien. Es gibt massives Interesse." Hallegger hingegen weiß nichts von einem Angebot. "Bei mir ist weder mündlich noch schriftlich irgendetwas eingelangt."

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