Polizei verhinderte Massenschlägerei

Die von der Polizei sichergestellten Waffen.
Schwelender Konflikt zwischen Tschetschenen und Afghanen führte zu Großeinsatz.

Ein schwelender Konflikt zwischen Tschetschenen und Afghanen hat gestern, Montag, am Nachmittag zu einem großen Polizeieinsatz in der Stadt Salzburg geführt. Die Beamten konnten offenbar eine angekündigte Auseinandersetzung nahe des Hauptbahnhofs verhindern. Bereits im Vorfeld wurden Dutzende Personen kontrolliert und auch einige Messer sichergestellt. Das Motiv des Streits gibt noch Rätsel auf.

Nachdem am Montag ein Hinweis bei der Polizei eingegangen war, wonach eine Schlägerei zwischen den beiden Gruppierungen geplant sei, "wurden sämtliche Streifen im Stadtgebiet zusammengezogen", bestätigte Polizei-Sprecherin Eva Wenzl am Dienstag gegenüber der APA entsprechende Medienberichte.

Racheaktion?

Den Informationen zufolge, die der Polizei vorlagen, sollte es sich um eine Racheaktion nach einem vorangegangen Streit am Sonntag im Lehener Park handeln, als sich zwei größere Gruppen von jeweils 15 bis 20 Personen in die Haare gerieten. Ein Afghane gab an, er sei von mehreren Tschetschenen - einer Handvoll junger Männer - zusammengeschlagen worden. Als die Polizei eintraf, waren die Beteiligten schon verschwunden. Am Sonntag sollen dann noch kleinere Gruppen von Kontrahenten im Stadtgebiet aufeinandergestoßen sein, offenbar wurden einige Personen verletzt.

Für die geplante Rache am Montag sollten zur Verstärkung noch einige Personen anreisen. Eine Massenschlägerei wurde befürchtet. Auch das Einsatzkommando Cobra rückte aus. Im Bahnhofsviertel hatten sich rund 20 Männer eingefunden, offenbar handelte es sich um Tschetschenen. "Es wurden Maßnahmen gesetzt und Kontrollen durchgeführt. Es gab keine Schlägerei und keine Festnahmen", sagte die Polizei-Sprecherin.

Motiv unklar

Allerdings wurden Klapp- und Küchenmesser sowie Gegenstände sichergestellt, die als Wurfgeschoße hätte dienen können. Gerüchte, wonach sich die Rivalen einen Kampf um die Vorherrschaft im Drogenhandel liefern, bestätigte die Polizei nicht. "Das Motiv ist noch unklar und Gegenstand von Ermittlungen. Einzelne Personen sind bekannt", erklärte die Polizei-Sprecherin. "Die Befragungen laufen."

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