Plötzlich gibt es zwei Kauf-Interessenten

Fünf Jahre lang hing das „Zu-Verkaufen“-Schild, nun wurde es entfernt
Nach Bericht über bröckelnden Denkmalschutz kommt Bewegung in die Causa.

Fünf Jahre lang wurde das desolate "Hotel Wörthersee" am Ostufer des Gewässers vergeblich zum Verkauf angeboten. Seit einem KURIER-Bericht von Montag, wonach der Denkmalschutz, der die Kosten für eine Sanierung explodieren lassen würde, aufgehoben werden könnte, fehlt plötzlich das "Zu verkaufen"-Schild am Objekt. Es gibt zwei Interessenten.

Wie berichtet, bröckelt beim architektonischen Baujuwel die Fassade, Instandsetzungsarbeiten werden zwar seitens der Stadt und des Bundesdenkmalamts vorgeschrieben, aber durch Berufungen der Eigentümer, der Seilerstätten Immobilien AG mit Sitz in Wien, aufgeschoben. Indes ist die ehemalige Touristenhochburg dem Verfall preisgegeben. Das Denkmalamt hat nun ob der prekären Situation signalisiert, dass Schutzbestimmungen gelockert werden könnten – ein Kauf scheint wieder lukrativ.

Während die Seilerstätten AG keinerlei Auskünfte geben wollen, kontaktierte nun ein Interessent den KURIER. "Mein Unternehmen will das Hotel erwerben und als solches revitalisieren. Allerdings bekamen wir von der Seilerstätten AG die Auskunft, dass das Objekt kurz vor dem Verkauf steht und wir nur die Warteposition einnehmen können", sagt der Anwärter. Rund drei Millionen Euro sollen als Verhandlungsbasis für das Hotel genannt werden.

Seit Jahren beschäftigt der Zustand des Hotels auch die Stadtpolitik. Klagenfurts Vizebürgermeister Jürgen Pfeiler (SPÖ), der die urlaubende Stadtchefin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) vertritt, wusste nichts von einem Kaufinteressenten. Stadtrat Wolfgang Germ (FPÖ) fordert einen Runden Tisch und die Lockerung des Denkmalschutzes. "Dem neuen Käufer des Objekts steht Rechtssicherheit zu", sagt er.

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