1500 Karten verkauft, obwohl Skibetrieb ungewiss bleibt

Ob im Winter Skifahrer auf der Petzen ihre Schwünge ziehen können, ist noch nicht geklärt (Symbolbild).
Rettungsaktion für das Skigebiet Petzen. Geld für Billigtickets fließt auf Treuhandkonto.

Es klingt nach einer Verzweiflungsaktion, aber der aktuelle Erfolg gibt den Verantwortlichen recht: Die Anrainergemeinden der Petzen in Kärnten kämpfen um den Erhalt des Skigebietes. Obwohl dies äußerst fraglich ist, wurden bereits 1500 Saisonkarten verkauft.

Die Gemeinden wollen eine Gesellschaft gründen, die die Destination retten soll. Mit dem Vorverkauf günstiger Saisonkarten soll die Vorlaufzeit überbrückt werden. 150 Euro kostet das Ticket für einen Erwachsenen, die Familienkarte für zwei Eltern und beliebig viele Kinder ist um 300 Euro zu haben. Weil aber derzeit noch niemand vorhersagen kann, ob die Lifte im kommenden Winter tatsächlich in Betrieb gehen werden, wird das Geld auf ein Treuhandkonto bei der Raika in Bleiburg überwiesen.

"Mindestens 2000 Saisonkarten müssen wir bis Ende September an den Mann bringen, um den Winterbetrieb zu starten. Und das werden wir schaffen", ist Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig überzeugt. Alleine beim Bleiburger Wiesenmarkt seien 1200 Karten verkauft worden. "Es gibt auch positive Signale aus dem benachbarten Slowenien. Die Bürgermeister unterstützen uns und treiben den Vorverkauf voran. Wir werden beweisen, dass wir das Skigebiet erhalten können. Wenn es einmal zu ist, ist es wohl für immer verloren", betont Visotschnig. Sollte das Projekt scheitern, erhalten die Kunden ihr Geld zurück. Auch der Skiclub Petzen, der Talente wie Rainer Schönfelder und Sabine Egger hervorgebracht hat, könnte sich auflösen, befürchtet man.

Bisher floppten sämtliche Rettungsversuche für das Skigebiet, das 26 Pistenkilometer aufweist. Erst im Juli schrieb das Land den Betrieb neu aus, die Konditionen für potenzielle Investoren wurden vergünstigt. Bisher fand sich allerdings kein Interessent. Ein solcher müsste sich verpflichten, die Mindestsumme von 500.000 Euro zu investieren. Im Tal stehen nur wenige Betten zur Verfügung – das schreckt mögliche Geldgeber ab. Auch der große Hoffnungsträger, der Retter des Semmerings, Markus Pausackerl, hat kein Angebot abgegeben. Von Seiten des Landes wird es keine Finanzspritzen mehr geben.

Mountainbike-Park

Im Sommer sind die Gondeln auf der Petzen in Betrieb. Kürzlich wurde ein Mountainbike-Park eröffnet. Er umfasst mehrere Strecken, unter anderem einen zehn Kilometer langen "Flow Country Trail" über 1000 Höhenmeter.

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