Peinliche Panne bei Psychologie-Aufnahmetest

Wenn die finanziellen Belange kein Kopfzerbrechen bereiten, geht die Mitschrift wohl auch leichter von der Hand.
Teilnehmer erhielten Prüfungsbögen mit den richtigen Antworten - 144 Studenten haben trotzdem Fixplatz.

Schallendes Gelächter brach am Mittwoch im Hörsaal der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Salzburg aus, als 144 Studenten die Kuverts mit ihren Prüfungsbögen öffneten: Die Multiple-Choice-Fragen für die Aufnahme ins Psychologie-Masterstudium waren bereits richtig ausgefüllt, berichtet der ORF. "Ich hab’ geglaubt, ich sehe nicht recht. Aber als sich dann immer mehr Studenten gemeldet haben, war klar, dass da etwas nicht stimmt", schildert die deutsche Studentin Susi im KURIER-Gespräch.

Ihr Bachelor-Studium hat sie bereits abgeschlossen, für die Aufnahme ins Masterstudium habe sie wochenlang intensiv lernen müssen. Dass die Prüfung wegen der Panne abgebrochen wurde, ärgert sie trotzdem nicht: "Das kann passieren."

Wie das passiert ist, weiß Paul Lengenfelder vom Fachbereich Psychologie: Die Uni dürfte die falsche Datei ins Druckzentrum gegeben haben. Nämlich nicht die mit der leeren, rund 40-seitigen Prüfungsunterlage, sondern das ausgefüllte Exemplar, das den Professoren zur Korrektur dient.

Prüfung wiederholen

"Gleich nach dem Druck wurden die Bögen in Kuverts verpackt und verschlossen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, hat aber dieses Mal leider dazu geführt, dass der Fehler nicht bemerkt wurde", erklärt Lengenfelder. Das Missgeschick sei ihm sehr unangenehm. "Seit zehn Jahren machen wir Aufnahmetests, aber so etwas ist noch nie passiert." Die Prüfung wird am 3. Oktober zum Start des Wintersemesters wiederholt. Zittern muss aber niemand mehr: Alle 144 Bewerber sind bereits zugelassen, weil 150 Plätze zur Verfügung stehen. "170 Personen hatten sich angemeldet, weil aber weniger gekommen sind, haben sie sich alleine durch ihr Erscheinen qualifiziert", erklärt Lengenfelder.

Die Wiederholung diene nur noch dazu, Punkte für die Spezialisierung im Magister-Studium zu sammeln. Susi muss sich keine Mühe mehr geben: "Ich habe keine Präferenz und nachdem ich den Studienplatz schon in der Tasche habe, kann ich mein Studium ganz entspannt angehen."

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