Pegida-Kundgebung in Graz: Zwischenfälle blieben aus
Mit einem "internationalen Aktionstag" wollte sich die islamfeindliche Pegida als europaweite Bewegung zeigen - doch deutlich weniger Anhänger als erwartet folgten dem Aufruf (siehe unten). So auch in Graz: Die Pegida-Kundgebung sowie eine Gegen-Demonstrationen verliefen am Samstag ohne Zwischenfälle, auf beiden Seiten fanden sich nur rund 200 Sympathisanten ein.
Etwa 100 Meter vor dem Andritzer Hauptplatz, auf dem sich die Pegida- Anhänger versammelten, war für die Gegen-Demo Endstation. Eine Polizeisperre verhinderte ein Durchkommen, woraufhin sich viele der Anhänger zurückzogen. Gegen 15.00 Uhr startete dann auch Pegida ihre Kundgebung. Auf Transparenten stand "Für unser Land, für unsere Tradition, für unser Volk", "Stoppt die Islamisierung Europas" und "Gott schütze Österreich".
"Dieses Desaster wird uns für viele Jahre belasten."
Werner Wirth, der als "Bundesparteiobmann" von Pegida vorgestellt wurde, meinte, dass alles, wovor er vor einem Jahr gewarnt habe, eingetreten sei: "Dieses Desaster wird uns für viele Jahre belasten." Er bezeichnete das Durchgriffsrecht des Bundes als "diktatorische Maßnahme" und verwies auf den Wertverlust von Wohnungen, wenn plötzlich gleich daneben ein Flüchtlingsheim eingerichtet werde.
Deutlich weniger Anhänger von Pegida und anderen islamfeindlichen Bündnissen als erwartet haben in Dresden und weiteren europäischen Städten gegen die Aufnahme von Flüchtlingen demonstriert. An der zentralen Veranstaltung in der sächsischen Landeshauptstadt nahmen am Samstag nach Angaben der Forschungsgruppe „Durchgezählt“ rund 8000 Menschen teil. Immer wieder gab es „Merkel muss weg“- und „Widerstand“-Rufe. Der Hauptredner und Mitbegründer der Bewegung, Lutz Bachmann, fiel wegen Krankheit aus. Zudem war eine Gegendemonstration wesentlich lautstärker. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt.
„Wer zum Teufel ist Allah?“
In Calais und Kopenhagen, wo jeweils etwa 100 Demonstranten gezählt wurden, gab es einige Festnahmen. In Montpellier in Südfrankreich gingen etwa 200 Demonstranten gegen Migranten auf die Straße, in Warschau etwa 350. Bei einer Demonstration von 400 Islamfeinden im australischen Canberra wurde skandiert: „Wir lieben Schweinefleisch“ und „Wer zum Teufel ist Allah?“. Die Demonstranten trugen Banner mit Aufschriften wie „Rapefugees not welcome“ und „Der Islam ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
In Warschau rief Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling auf einer Kundgebung polnischer Nationalisten zum europäischen Schulterschluss gegen islamische Einwanderung auf. Sie erinnerte an den Kampf von „Polen und Litauern, Sachsen und Österreichern“ bei der Verteidigung Wiens gegen die Türken im 17. Jahrhundert. Damals habe das Heer des polnischen Königs das christliche Abendland gerettet. Nun gelte: „Lasst uns gemeinsam die Schlacht gegen die Islamisierung führen.“
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