ÖVP auf grünem Kurs: Tempo 80 wird getestet

Zwischen Salzburg-Nord und dem Walserberg soll man künftig nur 80 km/h fahren dürfen.
Tempo 80 statt 100 auf der Stadtautobahn in Salzburg - Limit soll die Umwelt schonen.

Tempo 80 statt 100 auf der Stadtautobahn in Salzburg – mit diesem Vorstoß sorgt Astrid Rössler, stellvertretende Landeshauptfrau der Grünen, in Salzburg seit Tagen für Gesprächsstoff. Nun gibt ihr Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) Rückendeckung. Ein Testbetrieb soll über drei Monate zeigen, ob die Neuregelung Verbesserungen bringt.

Die 20 km/h weniger sollen die Belastung an Stickstoffoxid um 13 Prozent verringern, hat die Umweltschutzabteilung ausgerechnet. 90.000 Fahrzeuge brettern täglich über den Abschnitt zwischen Salzburg Nord und dem Walserberg. „Für die Lenker würde das einen Zeitverlust von nur eineinhalb Minuten bedeuten“, sagt Abteilungsleiter Othmar Glaeser. „Wenn die Messwerte nach drei Monaten tatsächlich besser sind, müssen wir an die Solidarität der Salzburger appellieren, diese Minute zu opfern“, meint der ÖVP-Landeshauptmann.

Der dritte Regierungspartner, Team Stronach, meldet sich nun auch zu Wort. „Wir plädieren dafür, das Tempolimit flexibel zu gestalten. Bei schlechtem Wetter und Nebel ist es für die Umwelt sicher sinnvoll. Aber warum sollte man bei Sonnenschein an einem verkehrsruhigen Tag nur 80 fahren dürfen?“, sagt Klubchef Helmut Naderer. So sieht es auch der ARBÖ: „Unsere Autobahnen sind für 130 km/h konstruiert, der Steuerzahler hat dafür Geld ausgegeben. Mit modernen Überkopfanlagen kann man den Verkehrsfluss flexibel steuern.“

Die SPÖ ist wegen der Testphase, die schon im Jänner starten könnte, skeptisch. „Man braucht eine nachhaltige Lösung im Einvernehmen mit dem Bund, sonst ist nach drei Monaten alles beim Alten“, sagt Walter Steidl.

Kommentare