ÖBB stocken Security-Kräfte auf Bahnhöfen auf

Subjektives Sicherheitsgefühl der Reisenden unterscheide sich von der Realität.
Aktuell sind 385 Mitarbeiter im Einsatz, bis Jahresende sollen es 500 sein.

Die ÖBB stocken die Zahl der Security-Kräfte an den Bahnhöfen auf. Aktuell sind 385 Mitarbeiter im Einsatz, bis Jahresende sollen es 500 sein. Das sagte Konzernpressesprecher Michael Braun am Freitag der APA.

Subjektives Sicherheitsgefühl versus Realität

Begründet wird die Maßnahme mit dem Umstand, dass sich das subjektive Sicherheitsgefühl der Reisenden von der laut ÖBB unverändert hohen Sicherheit unterscheide. Das sei seit etwas mehr als einem Jahr zu beobachten, sagte Braun unter Berufung auf Ergebnisse von Umfragen zur Kundenzufriedenheit, die von den Bundesbahnen regelmäßig durchgeführt werden. "Diese Schere geht auf", konstatierte der Sprecher.

2015 haben die ÖBB 100 Mitarbeiter im Bereich Sicherheit aufgenommen, zum Jahreswechsel weitere 110. Von den aktuell 385 Kräften sind den Angaben zufolge rund 100 von Leasingunternehmen übernommen worden. Auf solche greifen die ÖBB nach eigenen Angaben in Ausnahmefällen zurück, um auch kurzfristig über ausreichend Sicherheitspersonal zu verfügen. So werden aktuell zehn Vollzeitkräfte für den Bahnhof Attnang-Puchheim in Oberösterreich gesucht, die von dort aus auch Bahnhöfe in der Umgebung betreuen sollen.

"Die Security-Mitarbeiter ersetzen nicht die Polizei"

In erster Linie sind die Securitys dazu da, das Hausrecht durchzusetzen. Dazu gehört, etwaige Unruhestifter in die Schranken zu weisen und zu verhindern, dass Kunden angepöbelt oder Bahnhöfe verschmutzt werden. Darüber hinaus übernehmen die Securitys Aufgaben der Kundeninformation und des Service - etwa gebrechlichen Reisenden beim Einsteigen zu helfen. "Die Security-Mitarbeiter ersetzen nicht die Polizei", betonte Braun. Dementsprechend sind sie unbewaffnet.

Leasingkräfte tragen so wie Bahn-eigene Mitarbeiter ÖBB-Uniform und sind in die ÖBB-Dienstpläne integriert. Reine Nachtwächter will man keinesfalls haben. "Die Qualitätsanforderungen sind deutlich höher als etwa bei einer schlichten Objektbewachung", betonte Braun. "Die Mitarbeiter erhalten ein umfangreiches Training vor ihrem Einsatz für die ÖBB."

Fahrgastsicherheit ist auch ein Thema bei der Modernisierung von Bahnhöfen: Da soll vor allem viel Glas dafür sorgen, dass Warteräume und Aufzüge gut einsehbar sind. Seit vergangenem Jahr werden darüber hinaus Gänge und Nischen besser beleuchtet und Wandspiegel montiert, die den Blick in verborgene Nischen ermöglichen. 70 derartige Maßnahmen sind nach Angaben von Braun 2015 auf 35 Bahnhöfen umgesetzt worden, für heuer sind 140 Baumaßnahmen an 50 Bahnhöfen vorgesehen.

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