ÖBB wollen Handyempfang in Zügen verbessern

Mit 230 km/h im Railjet durch die Landschaft rasen und entspannt am Laptop die Urlaubsdestination begutachten. Kein Tunnel, kein Gebirgszug, kein Wald oder Hochhaus unterbricht die Verbindung. Ab 2018 ist dieses Service in allen RailJets und CityJets der ÖBB Standard. Die 100 Millionen Euro teure Breitband-Offensive startet mit 2016 und soll 2018 abgeschlossen sein.

Was für Telefonkunden und Internet-User im Auto, zu Hause oder im Büro selbstverständlich ist, bedeutet für die Bahn eine technologische Herausforderung. ÖBB-Chef Christian Kern bemühte bei der Projektpräsentation Freitagvormittag einen plakativen Vergleich: "Es ist leichter, in einem Space-,Shuttle eine störungsfreie Breitbandverbindung herzustellen als in einem Zug."

Um als erstes europäisches Bahn-Unternehmen den Kunden störungsfreie Kommunikation anzubieten, müssen 900 neue Mobilfunksender entlang von 1500 Kilometern Bahnstrecke errichtet werden. Etwa alle fünf Kilometer wird eine Sendestation gebaut. Der Ausbau dieser Infrastruktur erfolgt im laufenden Bahnbetrieb und ist aufgrund der Topografie, der vielen Tunnelanlagen, aber auch der Witterung sehr anspruchsvoll. Aus diesem Grund sind auch Österreichs größte Mobilfunkanbieter (A 1, Drei und T-Mobile) die Technologieträger des Projektes.

Mit 2018 soll dieses Angebot 85 Prozent der 200 Millionen jährlichen Bahnkunden erreichen. Zwei Drittel des 100-Millionen-Investments trägt das Infrastrukturministerium. Ressortchef Alois Stöger zeigte sich von der Breitband-Offensive sichtlich angetan: "Die Bahn gibt den Menschen Zeit zurück. Man sollte sie auch nutzen können. Wir sind damit in diesem Bereich die Nummer eins in der Europäischen Union."

Damit Passagiere von Telefonierern und Internet-Usern nicht gestört werden, gibt es in den Zügen Ruhezonen.