Noch nie zuvor gab es weniger Tote auf Österreichs Straßen

Noch nie zuvor gab es weniger Tote auf Österreichs Straßen
Im vergangenen Jahr gab es im Straßenverkehr erstmals weniger als 500 Todesopfer.

Immer sicherere Fahrzeuge und wohl auch mehr Vorsicht der Autofahrer lassen die Unfallbilanz 2013 positiver aussehen als in den Jahren davor. Vorläufige Zahlen des Innenministeriums: 453 Verkehrstote im Jahr 2013. So wenige Verkehrstote gab es seit Beginn der Aufzeichnungen 1969 noch nie.

40 Prozent Rückgang

Besonders markant ist der Rückgang der Unfallopfer auf den heimischen Autobahnen. Während 2012 noch insgesamt 64 Menschen dort ihr Leben ließen, waren es vergangenes Jahr nur mehr 37 – das entspricht einem Rückgang von 40 Prozent.

Die Gründe für diese Entwicklung sind laut Asfinag-Sprecher Christian Spitaler vielfältig. Eine Sicherheitsmaßnahme, die 2013 umgesetzt wurde, betraf die Leitplanken. „Die alten Planken hatten Abschrägungen, die bei einem Unfall wie ein Katapult gewirkt haben. Wir haben uns 2013 darauf konzentriert dieses Sicherheitsrisiko zu beseitigen“, erzählt Spitaler weiter.

Bis zum Jahr 2018 werden verstärkt die Tunnel ins Augenmerk der Asfinag rücken. Zusätzlich stehen dafür 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung: „Gefährlich sind vor allem Tunnel mit Gegenverkehr. Deshalb bauen wir in den nächsten fünf Jahren viele zweite Röhren, um diese Gefahr auszuschalten“, so Spitaler weiter.

Noch nie zuvor gab es weniger Tote auf Österreichs Straßen

Aber nicht nur die Straßen sind sicherer geworden. Auch die Autofahrer tragen mit ihrem wachsenden Sicherheitsbewusstsein zu einem risikoärmeren Straßenverkehr bei. Die Zahl der Todesopfer durch Unfälle unter Alkoholeinfluss sank beispielsweise im Vergleich zu 2012 von 39 auf 19. Experten vermuten die erhöhte Überwachungsdichte als Grund für diese positive Entwicklung. Außerdem ist der Einsatz der Alkohol-Vortestgeräte und die dadurch verstärkte Bewusstseinsbildung der Autofahrer ein ausschlaggebender Punkt für die positive Entwicklung.

Mehr tote Biker

Eine besonders gefährdete Gruppe der Verkehrsteilnehmer bleiben hingegen die Zweiradfahrer. Die Zahl der Toten stieg im vergangenen Jahr sogar von 68 auf 89. ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nose sieht vor allem Wiedereinsteiger als Gefahr: „Der Motorradbestand steigt stetig. Ein großes Problem sind hier vor allem ältere Fahrer, die lange nicht auf einem Zweirad gesessen sind. Wenn man mit 18 den Führerschein macht und dann jahrelang nicht fährt, ist das Unfallrisiko extrem hoch. Diese Fahrer überschätzen sich oft selbst.“ Der Experte rät zu wiederholten Fahrtechnik-Trainings, um ein Gefühl für die oftmals PS-starken Maschinen zu entwickeln.

Als weiteren Grund für die gestiegene Zahl der Motorrad-Toten nennt Nose das gute Wetter 2013.

Bilanz: Die häufigsten Unfallursachen

30,6 Prozent wegen überhöhter Geschwindigkeit

17,7 Prozent wegen Vorrangverletzung

12,2 Prozent wegen Unachtsamkeit

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