Neuerliche Verhaftungen nach Dschihadisten-Razzia

Der Prediger Ebu Tejma ist als Hauptverdächtiger in Haft.
Fünf Verdächtige in Haft - Bosnier wurde ebenfalls in die Steiermark überstellt.

Nach der großen Dschihadisten-Razzia im November sitzen derzeit fünf Verdächtige in Haft. Einer wurde wieder verhaftet, nachdem ihn die Haftrichterin vorübergehend auf freien Fuß gesetzt hatte. Ein weiterer Verdächtiger wurde aus Kroatien ausgeliefert.

Dass Jugendliche in Österreich für den Dschihad angeworben und in abgelegenen Dörfern in Bosnien auf ihren Terroreinsatz in Syrien vorbereitet werden, war dem Verfassungsschutz schon länger bekannt. Der Chef der bosnischen Niederlassung, der Prediger Bilal Bosnic, wurde bereits im September in Sarajevo verhaftet.

Im November rückten 900 Polizisten in Wien, Graz und Linz zu 40 Hausdurchsuchungen aus. 13 Personen wurden zur den Vernehmungen gebracht. Als Hauptverdächtiger gilt für die Behörden der 33-jährige Wiener Prediger Ebu Tejma. Ihm wird vorgeworfen, in der Wiener „Altun Alem“-Moschee und in Graz insgesamt 64 Personen zum Kampf in Syrien bei den Terrororganisationen „Jabhat al-Nusra“ und „Islamischer Staat“ (IS) motiviert zu haben.

Zuletzt befanden sich neben Ebu Tejma noch vier Verdächtige in Haft. Darunter war auch ein gebürtigen Mazedonier, der inzwischen die österreichische Staatsbürgerschaft hat. Bei einer Haftverhandlung hatte die Richterin den 47-Jährigen aber freigelassen, wogegen die Staatsanwaltschaft Beschwerde einlegte. Dieser wurde nun stattgegeben, und der Verdächtige erneut in Haft genommen.

Mittlerweile wurde auch ein in Kroatien verhafteter Bosnier nach Graz überstellt. Der 49-Jährige steht ebenfalls im Verdacht, dem bosnisch-österreichischen Netzwerk anzugehören. Er soll auch Kämpfer angeworben haben.

Die Staatsanwaltschaft wartet derzeit auf die Berichte der Polizei, bevor über eine mögliche Anklage entschieden werden kann.

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