Nein zu Liftprojekt am Mölltaler Gletscher

Hoteldorf auf dem Mölltaler Gletscher ja – aber zu einer Abfahrt im Naturschutzgebiet kommt vom Naturschutzbeirat weiterhin ein striktes Nein.
Aufhebung des Naturschutzes für Abfahrt würde laut Beratungsorgan Gesetze verletzen.

Das Obere Mölltal ist eine wirtschaftlich schwache Region. Daher kommt das gemeinsame Projekt von Baulöwen Hans-Peter Haselsteiner und Liftkaiser Heinrich Schultz, am Mölltaler Gletscher ein Hoteldorf zu errichten, gerade recht. Es geht um 470 Betten, 150 Arbeitsplätze und knapp 60 Millionen Euro Investition.

Die Kehrseite. Schultz ist nur dann interessiert, wenn die Gäste direkt vom Hotel auf die Piste gelangen können. Geplante Abfahrt und Beschneiungsanlagen liegen ausgerechnet in Klein Fragant und Wurten-West. Beide sind Naturschutzgebiet.

Vom Naturschutzbeirat, einem Beratungsorgan der Landesregierung, hat es bisher ein striktes Nein gegeben. Selbst das Argument von ÖVP-Klubobmann Ferdinand Hueter, im Oberen Mölltal stünden 88.000 Hektar Fläche unter Naturschutz, nur 31 Hektar davon würden der Piste zum Opfer fallen – ja es würden sogar Austauschflächen bereit gestellt werden – konnte die Naturschützer bisher nicht überzeugen. Begründung: In zwei Gutachten sei festgehalten, bei einer Aufhebung der Schutzgebiete verstoßen die politisch Verantwortlichen gegen die Alpenschutzkonvention.

Inzwischen haben sich alle 33 Bürgermeister im Bezirk Spittal/Drau für das Projekt ausgesprochen. Ihr Wortführer, Günther Novak (SPÖ) aus Mallnitz, sagt: "So eine Chance bekommen wir sicher nicht mehr." Am Dienstag tagte der Naturschutzbeirat erneut. Dabei wurden die Gutachten der Rechtsstelle der Alpenkonvention und der Verfassungsabteilung des Landes ausgiebig diskutiert. Danach sagte Landesrat Rolf Holub (Grüne) in seiner Eigenschaft als Vorsitzender: "Es ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich, die Verordnung aufzuheben, ohne Gesetze zu verletzen.

Doch ein endgültiges Aus für das Projekt bedeutet dies nicht. "Was wir gemacht haben, sollte jetzt auch auf wirtschaftlicher Basis erfolgen", sagt Holub. Dazu sei es notwendig, endlich ein konkretes Projekt vorzulegen. "Dann werden wir sehen, was die Verfahren ergeben."

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