Naturschutz lässt es in der ÖVP knistern

Ortschefs akzeptieren das Aus für das Kalkkögel-Projekt nicht.
Absage für Lift-Projekt und Schutz für Isel: Bürgermeister kritisieren die Parteispitze.

Eine Lift-Schaukel über die geschützten Kalkkögel wäre verfassungswidrig und ein Bruch der Alpenkonvention. Mit zwei vom Tiroler Landtag beauftragten Gutachten wurde am Montag, wie berichtet, der geplante Zusammenschluss der Skigebiete "Schlick 2000" im Stubaital und "Axamer Lizum" bei Innsbruck zu Grabe getragen. Am Dienstag ließ sich auch die ÖVP-Spitze, die sich öffentlich zu dem sogenannten "Brückenschlag" bekannt hatte, klare Worte abringen.

"Dieses Projekt geht nicht", erklärte Landeshauptmann Günther Platter bei einer Pressekonferenz. Das werde innerhalb der ÖVP nun auch so kommuniziert. Und ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf versprach zwar, man werde sich andere Vorschläge anschauen. Er gestand aber auch ein: "Aus meiner Sicht gibt es keine Perspektive für eine verfassungskonforme Möglichkeit."

Die Bürgermeister der betroffenen Regionen gehören mehrheitlich zur ÖVP. Sie reagieren mit harschen Worten und pochen auf "Zusagen und Versprechungen". Landeshauptmann und Klubobmann würden sich hinter Gutachten verstecken. "Wir fühlen uns von unserer Partei nicht unterstützt", meinte etwa der Bürgermeister von Axams, Rudi Nagl. Kritik kam auch vom schwarzen Wirtschaftskammer-Präsidenten Jürgen Bodenseer.

Widerstand

Nach langem Gezerre hat die schwarz-grüne Landesregierung am Dienstag die Grenzen für ein geplantes Natura-2000-Gebiet in Osttirol gezogen. Die gesamte Isel und große Teile der Zubringen sollen ausgewiesen werden. Und auch hier gehen schwarze Bürgermeister auf die Barrikaden: Ihnen geht der Vorschlag zu weit. "Man fährt über das Osttiroler Kernwähler-Klientel drüber", sagt Matreis ÖVP-Bürgermeister Andreas Köll. Er kündigt Widerstand an.

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