NATO-Manöver sorgte für Ausfall der Flugsicherung

NATO-Manöver sorgte für Ausfall der Flugsicherung
Truppenübungen sollen Auslöser für den Radar-Ausfall gewesen sein, berichten slowakische Behörden.

Militärbündnis schweigt. Während die europäische Flugsicherheitsagentur EASA und die Eurocontrol noch ermitteln, berichten nun erstmals slowakische Behörden über die wahrscheinliche Ursache des temporären Zusammenbruchs der Luftraumüberwachung über großen Teilen Europas – der KURIER berichtete als erste Zeitung.

"Das Verschwinden der Flugzeuge vom Radarschirm steht im Zusammenhang mit Truppenübungen, die in verschiedenen Teilen Europas am 5. und 10. Juni abgehalten wurden", meldete die slowakische Flugsicherheit über mehrere Presseagenturen.

"Sofort nach der Identifizierung der Problemstellungen wurden jene Seiten kontaktiert, welche die Manöver organisiert haben. Und diese Übungen wurden schließlich gestoppt", hieß es in der Presseerklärung weiter. Experten hatten kurz nach den Vorfällen einen Zusammenhang mit einem NATO-Manöver in Ungarn vermutet. Bei diesen Tests wurde das Stören von Flugzeug-Transpondern geübt. Seitens der NATO gab es zu den Vorwürfen keinen Kommentar.

Verunsicherung

"Wir haben trotz des Ausfalls zu jedem Zeitpunkt gewusst, wo sich die Flugzeuge im österreichischem Luftraum befinden", beruhigte der Sprecher der Austro Control, Marcus Pohanka. Dass am 5. Juni, beim ersten Ausfall der Flugüberwachung Irritation und Verunsicherung herrschte, wurde seitens der Luftraumüberwachung heruntergespielt. Austro-Control-Sprecher Pohanka betonte stattdessen die eingeleiteten Ersatzmaßnahmen: "Das Luftlagebild wurde durch den Sprechfunk-Kontakt unter den Crews ergänzt. Weiters kamen zusätzliche Fluglotsen zum Einsatz und die Sicherheitsabstände der Jets wurden vergrößert." Sogar ein Stopp der Flugbewegungen stand kurzfristig zur Diskussion.

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