Nach Streit: Mausoleum in Kärnten wuchs auf 7,70 Meter

Das Mausoleum überragt alle anderen Gebäude
Sieben Jahre lang gab es Streit um die Größe einer Gruft. Nun wurde sie fertiggestellt.

Ein langes Leben sei dem russischen Unternehmer Alexander Omatov vergönnt. Aber im Falle seines Todes hätte der 64-Jährige für sein Mausoleum jetzt das "Nutzungsrecht", wie es im Amtsdeutsch heißt. Nach sieben Jahren, etlichen Bau- und Rückbauverordnungen sowie Querelen ist die Gruft am Klagenfurter Zentralfriedhof fertiggestellt.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und über die zulässige Größe eines Prunkbaus auf dem öffentlichen Friedhof wird tatsächlich seit sieben Jahren gestritten. 7,70 Meter inklusive Kreuz misst nun die Grabstätte in Klagenfurt/Annabichl. Sie überragt damit sämtliche Bauwerke auf der 17,5 Hektar großen Ruhestätte und ist ob ihrer goldenen Kuppel auch außerhalb der Friedhofsmauern weithin sichtbar. Diese Tatsache sorgte und sorgt für Proteste zahlreicher Besucher des denkmalgeschützten Bereichs.

Kuppel bewilligt

Seit 2008 herrschte dort eine Dauerbaustelle. Eine Trauerweide und ein Bankerl, das zum Verweilen einlud, mussten damals einer "Kapelle" weichen, die unkontrolliert in die Höhe wuchs. Die Stadt erließ schließlich einen Rückbaubescheid, den der gebürtige Russe, der geschäftlich im Stahlhandel tätig war, jahrelang ignorierte. Erst 2014 ließ Omatov die Bagger anrollen und die Grundmauern wieder auf das behördlich bewilligte Maß schrumpfen. Dafür begehrte er allerdings die Errichtung einer original orthodoxen Kuppelform, der stattgegeben wurde.

"Der Weg rund um die Grabstätte muss noch saniert werden, aber das Mausoleum selbst ist fertiggestellt", bestätigt Klagenfurts Friedhofreferent Christian Scheider (FPÖ) den äußeren Eindruck. "Allerdings ist die Gruft eine Zumutung fürs Auge und größer als jedes Einfamilienhaus. Eingereicht wurde das Projekt laut Friedhofsverwaltung einst mit einer Höhe von 3,70 Metern, jetzt sind es 7,70 Meter. Leider wurde der Friedhofsabteilung von der Bürgermeisterin die Zuständigkeit entzogen", fügt er hinzu.

"Statische Gründe"

Stadtchefin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) verweist auf Sachverständigengutachten der Abteilung Stadtplanung und des Bundesdenkmalamtes. "Ja, das Bauwerk wurde letztlich höher, als ursprünglich geplant. Mir wurde mitgeteilt, dass dies aus statischen Gründen erforderlich sei. Das Mausoleum wurde nun von der Behörde kontrolliert und für korrekt befunden", betont Mathiaschitz.

Das "Nutzungsrecht" hat Omatov nun übrigens für 25 Jahre, 10.000 Euro werden an Gebühren fällig.

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