Mit Tattoos gegen den Rassismus auftreten
Robert hat sich ein deutliches Symbol ausgesucht. Eine schwarze und eine weiße Hand greifen ineinander. "Und damit’s jeder versteht, steht against racism dabei", sagt der 34-Jährige. Das neun Zentimeter große Sujet prangt ab sofort auf seinem rechten Oberarm, Alex Smoltschnik hat es gestochen: Robert ist einer von 200 Kunden, denen der Grazer gratis antirassistische Motive tätowiert.
"Die Initialzündung war die Amokfahrt in Graz", sagt Smoltschnik, der das Studio "Pride & Glory" betreibt. "Und wie dann gleich einer Gruppe von Menschen negative Eigenschaften zugeschrieben worden sind." Der zweite Anstoß sei dann das Schwinden der kollektiven Anteilnahme gewesen. "Zwei, drei Tage war Sympathie für die Menschen da", glaubt der 47-Jährige. "Aber dann waren sie ihnen wieder wurscht. Das ist mir dann zu viel geworden."
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Um Zeichen geht es auch dem Tätowierer. "Mit einem Tattoo muss man Stellung beziehen. Das ist ja etwas Persönliches, man trägt es auf dem Körper, man trägt es nach außen." Im Internet virtuelle Däumchen nach oben zu strecken sei ganz nett. "Aber es reicht nicht, nur auf Facebook etwas zu liken. Man muss persönlich Einsatz zeigen", betont Smoltschnik. Sein Beitrag sei eben die Tattoo-Aktion.
Die Anfragen kamen übrigens aus allen Bundesländern. Die Bandbreite der gewünschten Motive ist groß: "Kein Rassismus"-Schriftzüge, zerschmetterte Hakenkreuze, Strichmännchen oder Menschen, die einander umarmen. Für einige Kunden ist das Antirassismus-Tattoo gar ihr erstes überhaupt. Smoltschnik: "Sie sagen, wenn ich mich schon tätowieren lasse, dann so."
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